Als ich vorhin auf einen möglichen Wintereinbruch zu Ende Januar angesprochen worden bin, habe ich gleich mal in die Wetterkarten geschaut und bin dabei auf spannendes gestoßen. Deshalb habe ich für euch mal die gemittelte Wetterlage des amerikanischen GFS zusammengekramt und dort den Kontrolllauf des GFS drauf gelegt.
[Spekuliermodus an] Wieso der Kontrolllauf? Weil dieser einen Extremlauf zeigt. Denn bei diesem Lauf würden rund um den 30. Januar die Temperaturen in 1.500 Meter Höhe auf unter -10 °C, zeitweise bis zu -13 °C zurückgehen. Das wäre bei uns feinster Dauerfrost, ohne Ostwind wohlgemerkt. Dazu käme eine Höhenkaltluft von -40 °C in 5.500 Meter Höhe, die ich so auch noch nicht erlebt habe. Also Schauer on mass.
Nun können wir zumindest mal das Mittel der Modellberechnungen mit dem Kontrolllauf abgleichen. Da hätten wir zum einen eine Reihe von Tiefs von Neufundland bis nach Italien, ein Hoch über Grönland und ein kräftiges Tief über dem Osten von Skandinavien. Freunde, das ist eine 1a Wetterlage für winterliche Verhältnisse mit Schnee. Das Tief über Neufundland passt mit dem Mittel überein, da östlich des Tiefs kühle Luft nach Süden vorankommt. Das Tief nördlich der Azoren passt ebenfalls, was wir an der kleinen Welle vor Europa (gelbe Farbklecks nach Norden ausgeprägt, grüner Farbklecks links davon nach Süden ausgeprägt) erkennen können. Das Tief über dem Mittelmeer reiht sich an die Weiterführung dieser Welle an. Dann fehlen nur noch Hoch und Tief über Nordeuropa, die zumindest in der Luftmassentemperatur über 1.500 Meter Höhe unauffällig sind, aber im Druckverhältnis in 5.500 Meter deutlich zu erkennen sind. Wenn wir die -5 °C Isotherme – von Nordschottland über Norwegen nach Ukraine laufend – betrachten, sehen wir auch dort kleine Wellen, die je nach Modell für einen nordisch-arktischen Outbreak hindeuten könnten.
Es sind also alle Druckgebilde, die vom Kontrolllauf für den 30. Januar berechnet werden, auch im Mittel der Modellberechnungen eingebettet. Das macht diese Wetterlage in Großkonstellation relativ wahrscheinlich, obwohl das noch 23 Tage von uns entfernt liegt. Entscheidend wird sein, wo genau diese Druckgebilde dann liegen. Liegen sie so, wie jetzt berechnet, wäre das pures Winterwetter. Liegen die Druckgebilde etwas weiter nach Osten verlagert, hängen wir bereits wieder in der milden Welle, die auf dem Bild die Bretagne erreicht.
Fazit: In den Wetterkarten ist hinsichtlich Winter für Ende Januar richtig Musik drin. Die Konstellation passt, auch ein extrem kalter und winterlicher Lauf ist gut im Mittel aller Berechnungen eingebettet, trotz der langen Vorlaufzeit bis dahin. Den Rest werden die Wetterkarten bis dahin unter sich ausmachen. Spannend wird es allemal. [Spekuliermodus aus]
Daten- und Bildquelle: wetterzentrale.de (GFS)


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