In der vergangenen Woche kam eine Frage bei mir an, wie sich die Schneetage im Winter in der Vergangenheit verändert haben. Dazu schauen wir einmal in die Daten der vergangenen Jahrzehnte mit Tagen, an denen wir eine Schneedecke hatten, sprich Schnee liegen geblieben ist.

Bislang ist der Winter 2021/22 noch unauffällig. Heiligenhaus, Solingen und melden bereits einen Tag mit einer Schneedecke, Wermelskirchen und Hattingen schon zwei Tage. Ansonsten blieben alle weiteren Regionen in und um Düsseldorf grün.

Also blicken wir mal auf die Tage mit Schneedecke über die vergangenen Jahrzehnte ab den 1950er Jahren:
1950-1959: 115 Tage
1960-1969: 151 Tage
1970-1979: 118 Tage
1980-1989: 144 Tage
1990-1999: 77 Tage
2000-2009: 85 Tage
2010-2019: 75 Tage
2020-2021: 13 Tage*
*Die Tage mit Schneedecke in den 2020er Jahren sind natürlich mit Vorsicht zu genießen, da der Winter 2021/22 noch nicht vorbei ist und die beiden Jahre mit 5 multipliziert (65) keine Referenz im Vergleich zu den Jahren zuvor abgeben.

Es zeigt sich zumindest seit den 1990er Jahren, genauer ab 1987, einen deutlichen Trend zurück, was die Anzahl der Tage mit Schneedecke angeht. Nun könnte man sagen, dass die Tage der Jahre zurückgeht in den jeweiligen Wintern, was aber nur bedingt stimmt. Beim studieren der Zahlen ist mir lediglich aufgefallen, dass die Jahre, an denen es keine Schneedecke gab, deutlich häufiger vorgekommen sind, insbesondere die Jahre mit unter 5 Tagen pro Winter sind hier regelmäßiger vorgekommen. Das bedeutet auch, dass es immer mal wieder Winter gibt, die einzelne Schneetage liefern und vor allem auch einzelne Winter, die viele Schneetage liefern. Dennoch gehen die Tage im allgemeinen zurück, was sich auch in anderen Regionen von Deutschland zeigt. So waren Winter mit Schneedecken oberhalb von 80 Tagen pro Winter entlang der Oder sehr häufig in den 50er, 60er, 70er und 80er Jahren. Mittlerweile sind solche Winter die deutliche Ausnahme.

Ein Zusammenhang ist hierbei bei der Temperatur zu finden, die in den vergangenen Jahrzehnten stetig angestiegen ist. Außerdem lässt sich feststellen, dass gerade das Flachland immer weniger Schneetage erlebt, während das Bergland meist Schneebedeckt bleibt. Also sind die Tage mit Niederschlag und anschließendem Frost nicht seltener geworden, die Höhe, ab wann diese Zone beginnt, hat sich hingegen nach oben verschoben. Und das merken wir in Düsseldorf mit einem Rückgang der Schneetage um 40-50 %. Ob sich dieser Trend noch weiter fortsetzt oder die Anzahl der Tage mit Schneedecke noch weiter zurückgeht, möchte ich aktuell nicht beurteilen.

Datenquelle: mtwetter.de (DWD)