Eisheilige bringen Sommer

Hier seht ihr den 16-Tage-Trend des amerikanischen GFS in Diagramm-Form.
Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen vom 06. Mai 2022 für die Luftmassentemperaturen in 2 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und dicke blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Bildquelle: wetterzentrale.de (GFS)

Wir wollen uns in diesem Rahmen zwei Fragen stellen, wobei die eine Frage ja bereits oben im Titel beantwortet worden ist.

  1. Bringen die Eisheiligen nochmal Frost?
    Für gewöhnlich sinken die Temperaturen rund um Mitte Mai nochmal richtig ab und es gibt den womöglich letzten Frost der Winter- / Frühlingssaison. In diesem Jahr fällt dies aus. Wie ihr dem Diagramm entnehmen könnt, sind einzelne kühle Modelle dabei, die nochmal Tiefstwerte von 2 °C (Montagmorgen) und 4 °C (rund um den 15. Mai, kalte Sophie) bringen. Reif kann sich dabei durchaus nochmal bilden bei entsprechender Feuchtigkeit, Frost scheint erstmal unwahrscheinlich.

Ganz im Gegenteil ziehen die Temperaturen eher nochmal an.

  1. Gibt es stattdessen Sommer zu Mitte Mai?
    Tja, das ist so ne Sache. Wenn man den Hauptläufen von GFS glaubt, dann können wir das getrost wieder vergessen. Zwar steigen die Temperaturen nun gerade zum Beginn der Eisheiligen am 11. Mai deutlich an und werden sich in Richtung 25 °C bewegen, gehen aber nachfolgend auch wieder deutlich zurück auf Werte um die 15 °C, mit entsprechendem Niederschlag.
    Das ECMWF sieht das relativ ähnlich, dass auch hier der Absturz rund um die kalte Sophie kommt. Der Absturz ist hierbei aber mit weniger Niederschlag verbunden und soll auch nicht so weit runter gehen. Der restliche Vorhersagezeitraum bis zum 21. Mai bleibt frühsommerlich. Und hier unterscheiden sich beide Modelle.

Die Temperaturen stürzen deshalb ab, weil sich das Hoch, welches sich zu uns bewegen wird mit der stabilen Luft, erst noch westlich von uns positioniert und mit dem Rest der labilen Luft über Nordeuropa für kühle Schauerluft sorgt. Dies wird sich dann in den Tagen darauf ändern, wenn wir in den Genuss von frühsommerlicher Luft aus dem Südwesten kommen. Auf der Gegenseite büchst ein Tief über dem Atlantik nach Süden aus und macht die frühsommerliche Wetterlage perfekt.

Eine Woche später, zum 21. Mai, liegen wir so ziemlich im Niemandsland. Zwar bleibt das Hochdruck uns weiterhin treu, die Luftmischung in der Höhe zeigt aber eine gewisse Instabilität. Und somit liegen wir ein bisschen zwischen der Kälte im Norden und der Hitze im Süden, alles ganz normal gemäßigt halt. Mit zwischenzeitlichen Hitzeschüben und zwischenzeitlichen kühleren Phasen dürfte alles gegeben sein. Schauer nur eine Randbegleitung und damit weiterhin eher trocken als wirklich nass.

Datenquellen: wetterzentrale.de (GFS, ECMWF)
Bildquelle: wetterzentrale.de (GFS)

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