Herzlich Willkommen, meteorologischer Sommer.
Deshalb machen wir heute auch einen leicht anderen Start in den heutigen Bericht. Wir wollen einmal auf den abgelaufenen Frühling blicken.

Mit 11,1 °C lagen wir in Düsseldorf über dem langjährigen Mittel aus 30 Jahren (1961-1990), wenig überraschend. 1,6 °C wärmer war es im Vergleich, was gerade auch durch den Mai nochmal ordentlich nach oben gepusht worden ist. Besonders interessant in dem Zusammenhang ist die hohe Anzahl der Luft- und Bodenfrosttage mit 11 und 29. Noch einigermaßen gut weggekommen ist Düsseldorf in Sachen Niederschlag. 134,2 Liter pro m² wurden in den abgelaufenen 3 Monaten gemessen, was 72,7 % des langjährigen Mittels entspricht. Zum Vergleich: In Tönisvorst sind 54,8 % gefallen, auch Duisburg ist mit 58,4 % verhältnismäßig trocken, wo hingegen Hattingen mit 110,4 % voll im Soll lag. Weniger Abweichung untereinander zeigen uns die Sonnenstunden. In Düsseldorf gab es 694,5 Sonnenstunden, was 151 % dem langjährigen Mittel entspricht. Über ausreichend Sonne konnten wir uns nicht beschweren, die Natur hingegen schon etwas mehr.

Am gestrigen Dienstag erlebten wir einen zweigeteilten Tag. Während der Morgen noch ziemlich bedeckt war, bekamen die Wolken im Tagesverlauf immer wieder Lücken und die Temperaturen stiegen folglich auf bis zu 19,1 °C an. Mit 12,8 °C im Tagesmittel war es aber weiterhin kühler als das, was der 31. Mai die grob letzten 30 Jahre so zu bieten hatte. Die beiden Schauer sind ebenfalls gut zu sehen, der Schauer gegen 17 Uhr brachte zudem 53,7 km/h in Böen. Mit dem Schauer gegen 22 Uhr kamen insgesamt 4,7 Liter pro m² zusammen.

Die Höhentiefs nördlich von uns ziehen sich so allmählich zurück und von Süden drängt mehr und mehr die teils heiße Luftmasse in unsere Richtung, ohne dabei voll anzukommen. Die labile Luft in 5.500 Meter bewegt sich gen Norden, dabei wird sie verdrängt und die Isobaren werden in der Höhe gedrängt, was auch die Schauerbildung wieder begünstigt. Über unseren Köpfen ist also ganz schön Musik in der Atmosphäre.
So erwarten uns heute auch wieder viele Wolken, im Laufe des Nachmittags (14-20 Uhr) kann es den einen oder anderen Schauer geben. Diese sollten aber nicht sonderlich kräftig ausfallen. Die Temperaturen bekommen einen kleinen Tritt in den Allerwertesten, mit den Wolken und Schauern sind maximal 18 °C drin.
Die kommenden Tage im Überblick:
| Tag | Tageszeit | Wetter | Temperatur | Regen | Wind |
|---|---|---|---|---|---|
| Donnerstag | morgens mittags abends | ☀️ ⛅ 🌥️ | 12 °C 21 °C 20 °C | ||
| Freitag | morgens mittags abends | 🌥️ ☁️ 🌦️ | 16 °C 26 °C 23 °C | 4 Liter | 35 km/h |
| Samstag | vormittags nachmittags | 🌦️ 🌤️ | 15 °C 23 °C | 5 Liter | 30 km/h |
| Sonntag | vormittags nachmittags | 🌧️ 🌦️ | 16 °C 22 °C | 8 Liter 5 Liter | |
| Montag | tagsüber | 🌧️ (🌩️) | 20 °C | 7 Liter | |
| Dienstag | tagsüber | 🌦️ | 16 °C | 14 Liter | |
| Mittwoch | tagsüber | 🌥️ | 18 °C |

Wir halten weiterhin Ausschau auf einen möglichen Hitzevorstoß in Richtung Mitte Juni. Diese Berechnung vom Hauptlauf um 0 Uhr ist dafür etwas exemplarisch, da wir weiterhin ein Tief über der Biskaya berechnet haben, welches die Südströmung über Mittel und Südeuropa so richtig in Gang bringt. Gestützt wird dies von einem Hoch über dem Mittelmeer, das Tief über dem 3-Länder-Eck von Belarus, Ukraine und Polen ist hingegen interessant. Schauer und Gewitter mit Unwettergefahr wären vorprogrammiert. Das Hoch über Nordrussland hingegen lenkt alle Tiefs vom Atlantik nach Norden weiter und somit weit weg von uns.

Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de
Mit Blick auf das Ensemble erkennen wir zunächst den deutlich Anstieg der Temperaturen zum Freitag, der folglich mit zahlreichen Niederschlägen begleitet wird. Da ist der Hauptlauf auch ganz gut in den Modellen repräsentiert. Was den weitere Verlauf des Junis in Richtung Mitte des Monats angeht, ist die Berechnung des Hauptlaufs und auch der Großwetterlage zum 16. Juni noch ziemlich unsicher. Während der Hauptlauf nach oben hin abhaut, nehmen die Niederschläge deutlich ab. Beides spiegelt sich nur bei einzelnen Modellen in der Berechnung wieder, der Großteil bleibt gemäßigt sommerlich mit zahlreichen Niederschlägen, weswegen ich den Hitzevorstoß zu Mitte Juni immer noch etwas skeptischer betrachten würde. Dieser Trend setzt sich im Ensemble auch bis Ende Juni so weiter fort.
Und zum Schluss noch eine kleine Bemerkung meinerseits. Ich lese mittlerweile des Öfteren, dass zu Pfingsten teils schwere Unwetter drohen. Diese sehe ich in den Modellberechnungen auch, ABER: Düsseldorf scheint davon aktuell nicht wirklich betroffen zu sein.

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