Der Sommer ist zurück, morgen drohen mögliche Unwetter.

Mit Start in das erste Sommerwochenende stiegen die Temperaturen gestern auch erstmal wieder über die 25 °C-Marke. Mit 18,2 °C war es zudem der erste Tag seit gut einer Woche, an dem die Temperaturen über dem langjährigen Mittel aus den vergangenen 30 Jahren lagen (+1,8 °C). Hinzu kamen 10:20 Sonnenstunden, wobei diese zum Großteil in der ersten Tageshälfte vernommen werden konnten.

So langsam kommt ein bisschen Bewegung in die ganze Geschichte. Mit Blick auf die -15 °C Isotherme (Linie gleicher Temperatur) in 5.500 Meter Höhe, die quer über Deutschland liegt, wird auch deutlich, wo genau die Grenze der stabilen Luft liegt. Südlich davon ist es rein prinzipiell einen Hauch stabiler und somit auch freundlicher. Nördlich davon ist die Luft etwas labiler und so können sich immer wieder Quellwolken bilden. Von Westen her kündigt sich bereits das morgige Unwettertief an.
So gibt es heute über den Tag verteilt immer wieder Quellwolken, zum Abend hin ist es häufig wolkenlos. Die Temperaturen steigen auf maximal 26 °C an.
Die kommenden Tage im Überblick:
| Tag | Tageszeit | Wetter | Temperatur | Regen | Wind |
|---|---|---|---|---|---|
| Sonntag | morgens mittags abends | ☁️ 🌧️ ⛈️ | 19 °C 19 °C 19 °C | 8 Liter 3 Liter | 31 km/h 34 km/h 32 km/h |
| Montag | morgens mittags abends | 🌦️ 🌥️ 🌤️ | 14 °C 21 °C 19 °C | <1 Liter | 36 km/h 33 km/h 31 km/h |
| Dienstag | vormittags nachmittags | 🌧️ 🌦️ | 14 °C 17 °C | <1 Liter <1 Liter | |
| Mittwoch | vormittags nachmittags | 🌥️ ☁️ | 20 °C 21 °C | 32 km/h | |
| Donnerstag | tagsüber | ⛈️ | 19 °C | 7 Liter | 39 km/h |
| Freitag | tagsüber | ☀️ | 25 °C | ||
| Samstag | tagsüber | 🌤️ | 28 °C |

Mit Blick auf den morgigen Sonntag kommt richtig Bewegung in die Wetterlage. Ein Tief zieht von Westen her zu uns und bringt uns teils gewittrigen Starkregen. Diese Wetterlage ist aus verschiedenen Gründen recht komplex, weswegen auch heute, gut 24 Stunden vorher, nach wie vor eine Prognose recht schwierig ist. Wir versuchen es trotzdem.
Morgen Nachmittag gegen 14 Uhr liegt ein Tief vor der Bretagne, ein weiteres Tief positioniert am Rande dieses Bretagne-Tiefs genau über die Niederlande. Dies können wir auch an der Struktur der Niederschlagssummen am obigen Bild sehr gut erkennt. Während sich die Regenfälle sich in Richtung Nieder so ein wenig eindrehen, ist die Kaltfront sehr gut über teilen Hessens, Bayern und Baden-Württembergs zu erkennen. Hinter diesem Kringel rund um die Niederschläge über NRW bildet sich eine weitere Niederschlagsfront, die zur einer Gewitterfront gehört. Diese liegt um 14 Uhr über Belgien nach dem ICON-D2, sollte im Laufe des Abends dann auch Düsseldorf erreichen (ohne Unwettergefahr).
Bis 18 Uhr ist das Tief dann kaum weiter gekommen, das Frontensystem zieht hingegen weiter nach Ost und das nur recht langsam.
Ich gehe davon aus, dass der morgige Regen uns so gegen 11 Uhr erreichen wir uns sich von dort an ergiebig intensiviert. Schwerpunkt dann bis 14 Uhr mit teils 3-6 Liter pro m² in einer Stunde, die Niederschlagssumme im Bild oben gehen auf bis zu 15 Liter pro m² (örtlich begrenzt). Der Regen zieht dann nach Norden hin gegen 16 Uhr ab und es folgt noch eine Gewitterlinie, die uns nicht vor 20 Uhr erreichen dürfte (wenn sie bis zu uns durchhält). Der Montag ist dann schon wieder ruhiger.

Am Ende der kommenden 7 Tage, die nach einer kurzen Kältephase wieder sommerlich werden dürften (sehen wir gleich noch anhand des Ensembles), könnte sich abermals eine Unwetterlage entwickeln. Die Temperaturen kommen mit einem Tief nochmal richtig in Schwung und erreichen bei uns um die 15 °C in 1.500 Meter Höhe, womit gut und gerne 27-29 °C drin sein werden. Keine optimale Sonneneinstrahlung, deshalb nicht mehr. Da diese heiße Luft direkt wieder von kalter Luft (Temperatursturz von 10 °C) beiseite geräumt wird, wird dies nicht ohne Zwischengeräusche vonstatten gehen. Damit beschäftigen wir uns aber erst zur gegebenen Zeit.

Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de
Den Temperatursturz zum Sonntag / Montag habe ich ja oben schon leicht angerissen, dazu gibt es im Laufe der kommenden Woche immer wieder ein paar Niederschläge in Form von Schauern und einzelnen Gewittern. Die Temperaturen sinken damit auch wieder unterhalb des langjährigen Mittels.
Danach berappeln sich die Temperaturen zum nächsten Wochenende wieder, wobei hier Haupt- und Kontrolllauf deutlich milder als viele Modelle sind. Dazu auch deutlich trockener, was eine kurze Hitzephase mit trockenem Wetter gar nicht von der Mehrzahl der Modellberechnung abgebildet wird. Das auf und ab der Temperaturen mit immer wieder konvektivem Niederschlag (örtlicher Niederschlag in Form von Schauern und Gewittern) dürfte uns auch noch etwas weiter in den Juni hinein begleiten.

Hinterlasse einen Kommentar