Warnhinweis, Wettervorhersage 05.-12.06. + Aussichten

Wir starten heute mal etwas anders und beschäftigen uns erst einmal mit dem heutigen Unwettertag.

Niederschlagssummen bis 14 Uhr | Quelle: wetter3.de

Während uns in diesen Minuten bereits der erste Regen aus Süd erreicht, möchten wir zunächst einmal schauen, was uns heute so erwartet.
Laut dem deutschen ICON-D2 sollen die stärksten Niederschläge zwischen 13-15 Uhr fallen, das AROME macht 13-16 Uhr draus. Selbst wenn das Regenradar bislang noch nichts aufregendes produziert, soll sich der Regen, der von Süden her aufzieht, noch deutlich intensivieren.
Das ICON-EU, welches ihr auch auf dem Bild oben seht, berechnet bis 14 Uhr Niederschlagssummen von grob 7-13 Liter pro m² für unsere Region. 6 Stunden später sollen nochmal 3-7 Liter pro m² fallen. AROME berechnet ähnliche Summe, das ICON-D2 ist noch etwas stärker aufgrund der Lokalität, dieses Regenband ebenfalls aufweist.
So können wir uns heute darauf einstellen, dass wir in etwa zwischen 11:30 und 16 respektive 19 Uhr anhaltenden Regen bekommen werden. Die Frage ist dabei, wie intensiv es regnet. Ich gehe davon aus, dass der Schwerpunkt sich auf 13-15 Uhr belaufen wird mit in etwa 15 Liter pro m², wobei die Regensummen in Richtung Kreis Mettmann und Wuppertal etwas höher liegen dürften als in Mönchengladbach oder Kreis Neuss. Nachdem der Regen durch ist, wird der Wind böig auffrischen und in Schauernähe bis zu 65 km/h bringen.
Vielleicht noch eine kleine Bemerkung zum Regen an sich. Dieser wird wohl nicht mit Hagel oder Gewittern begleitet sein, es kann sich aber örtlich mal ein kleines Gewitter einlagern. Das würde etwas mehr Regen bedeuten, eine deutliche Aufstufung hin zur Unwettergefahr würde ich aber eher nicht sehen.

gestriger Temperaturverlauf in rot, Taupunkt in blau | Quelle: mtwetter.de

Mit 19,5 °C haben wir gestern einen äußerst milden Tag erlebt, obwohl die Höchsttemperatur mit 25,6 °C gar nicht mehr so warm war. Aber die Temperaturen sind nachts auf gerade einmal 14,3 °C gefallen, was auf die dichte Bewölkung zurückzuführen ist. Tagsüber kam die Sonne heraus und beglückte uns knapp 8 Stunden. 1,8 °C war der gestrige Tag im übrigen wärmer als die 4. Juni Tage der letzten 30 Jahre.

heutige Großwetterlage | wetter3.de

Das Tief über den Benelux-Staaten zieht weiter nach Norden und bringt uns dabei feuchtwarme Luft. Die pseudopotentielle Temperatur ist ein Wert, der sich aus Temperatur und Feuchtigkeit zusammensetzt. Je höher der Wert, desto wärmer und feuchter ist diese Luft. Und diese Luft wird heute über uns ausgequetscht. Besonders hoch ist dieser Wert derweil im Südosten Bayerns, wo je nach Modell bis zu 80 Liter pro m² berechnet werden. Dort herrscht auch große Unwettergefahr und da können wir froh sein darüber, was uns heute „erwartet“.

Die kommenden Tage im Überblick:

TagTageszeitWetterTemperaturRegenWind
Montagmorgens
mittags
abends
☀️
🌥️
🌥️
15 °C
20 °C
15 °C


39 km/h
41 km/h
39 km/h
Dienstagmorgens
mittags
abends
🌥️
🌦️
🌤️
15 °C
15 °C
18 °C

1 Liter

30 km/h
Mittwochvormittags
nachmittags
☁️
🌧️
18 °C
18 °C

4 Liter

31 km/h
Donnerstagvormittags
nachmittags
🌦️
☁️
17 °C
17 °C
<1 Liter
32 km/h
Freitagtagsüber🌥️26 °C<1 Liter34 km/h
Samstagtagsüber🌤️24 °C
Sonntagtagsüber🌥️25 °C
Temperaturen in 1.500 Meter Höhe zum 19. Juni | Quelle: wetterzentrale.de

Das amerikanische GFS haut mal richtig einen raus. Diese Wetterlage wird schon seit Tagen immer mal wieder berechnet, in dem Fall sind die Temperaturen hingegen auf einem komplett anderen Niveau. Mit ein Hoch über dem Mittelmeer und einem Tief über dem Ostatlantik wird heiße Luft aus dem Nordafrikanischen Raum zu uns gepumpt. Diese Luftmasse flutet uns förmlich mit Temperaturen von über 20 °C in 1.500 Meter Höhe, im Südwesten Deutschlands sogar bis 25 °C in 1.500 Meter Höhe. Das würde je nach Sonnenscheindauer gut und gerne 35+ °C bedeuten. Der direkte Modelloutput berechnet zwar „nur“ 32-34 °C in Spitze, für können da aber getrost noch ein paar °C draufrechnen, weil die Luft auch irrsinnig stabil ist. Also trockene Hitze.

Hier seht ihr den 16-Tage-Trend des amerikanischen GFS in Diagramm-Form.
Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de

Wir sehen am Ensemble, dass diese Modellberechnung ein extremer Lauf ist, der ziemlich einsam da oben auf sich aufmerksam macht. Wäre da nicht der Kontrolllauf, der genau das gleiche berechnet. Lediglich die Konstellation ist leicht unterschiedlich.

Großwetterlage nach dem Hauptlauf zum 19. Juni | Quelle: wetterzentrale.de
Großwetterlage nach dem Kontrolllauf zum 19. Juni | Quelle: wetterzentrale.de

Der Hauptlauf nimmt die Power der heißen Luft hauptsächlich aus dem Tief vor der iberischen Halbinsel, wobei sich das Hoch genau über diesen Hitzevorstoß drüber legt. Der Kontrolllauf macht eine Mischung aus Tief über Nordwestspanien und Hoch über Osteuropa. Der Hauptlauf macht also trockene Hitze, der Kontrolllauf schwüle Hitze mit entsprechendem Unwetterrisiko.
Zurück zum Ensemble. Da ist nämlich noch etwas hochspannendes. Nicht nur, dass die Modelle ziemlich zahlreich nach oben gehen, was das Temperaturniveau betrifft, werden wir auch rund um den 14. Juni nochmal eine kühlere Witterungsphase einsetzen. Allen voran in Begleitung von vielen Schauern. Die weiße Linie (Mittel aller Modellberechnungen) macht vom 14. Juni bis zum 19. Juni einen Satz um knapp 5 °C nach oben. Also im Schnitt werden alle 32 Modellberechnungen etwa 5 °C wärmer, was auf eine mögliche heiße Phase hindeutet. Hindeutet, mehr sage ich erstmal nicht dazu. 🙂

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