Wettervorhersage 10.06.-17.06., Hitzeausblick + Aussichten

Nachdem ich gestern gemeinsam mit meiner Fachschaftsport die legendäre Nikolausparty veranstaltet habe und 26 Stunden auf den Beinen war, musste der gestrige Wetterbericht ausfallen. Mittlerweile habe ich etwas Schlaf nachgeholt und nun holen wir auch den Rückblick des vorgestrigen Tages nach. Kurz vorher noch eine kurze Ankündigung: Auf der Startseite meiner Homepage habe ich noch einen kleinen Bereich mit meinen Urlaubszeiten eingefügt. An den Tagen bin ich nicht erreichbar.

Temperatur in rot, Taupunkt in blau vom 08.06.2022 | Quelle: mtwetter.de

Der Mittwoch brachte uns prinzipiell genau das, was wir im Voraus erwartet hatten. Zunächst einen milden und leicht schwülen Start in den Tag, anschließend Temperaturrückgang und nahezu Dauerregen mit 19,8 Liter pro m². Der meiste Regen fiel von 13-14 Uhr mit 11,1 Liter pro m².
Entsprechend gedrückt wurde auch die mittlere Tagestemperatur mit 15,7 °C, was einer Abweichung von -0,2 °C im Vergleich der vorherigen 30 Jahre eines 8. Juni entsprach.

gestrige Temperatur in rot, Taupunkt in blau | Quelle: mtwetter.de

Darauf folgte ein gestriger Donnerstag, der uns viele Wolken und eine schaurige Phase 09:30 bis 12:00 Uhr brachte, die gut 5,7 Liter pro m² lieferte. Interessant ist der anschließende Anstieg bis 15 Uhr, ehe die Temperaturen kurzzeitig nochmal einen richtigen Knick bekommen haben. Ein weiterer Schauer? Nein, einfach nur nachlassende Wärmeeffekt der Sonne, weil sich zwischenzeitlich wieder Wolken dazwischengeschoben habe. Und das macht dann schon mal 4 °C aus.
Mit 15,2 °C war der gestrige Tag nochmal einen Hauch kühler und somit auch 0,9 °C kälter als ein 9. Juni der vergangenen 30 Jahre.

heutige Großwetterlage | Quelle: wetter3.de


Jetzt kommt so richtig Bewegung in die ganze Wetterlage. Am Rande eines Hochs gelangen wir in ein erhöhtes Geopotential (Verschiebung des Drucks in höhere Luftschichten), was für freundlicheres Wetter steht. Im Zusammenhang mit der steigenden Temperatur in 5.500 Meter Höhe wird somit auch die gesamte atmosphärische Struktur stabiler. Aber: Von Nordwest sehen wir schon eine deutliche Isobarendrängung (Isobaren = Linien gleichen Luftdrucks), womit zum einen Wind, zum anderen kühlere und labilere Luft, aufkommt.
Heute haben wir immer noch die Reste einer Warmfront über uns hängen, weswegen die Sonne es den gesamten Tag über schwer haben wird so richtig durchzukommen. Zum späten Nachmittag besteht ein geringes Schauerrisiko. Die Temepraturen steigen wieder an und erreichen maximal 23 °C.

Die kommenden Tage im Überblick:

TagTageszeitWetterTemperaturRegenWind
Samstagmorgens
mittags
abends
🌥️
🌦️
16 °C
22 °C
22 °C

<1 Liter


Sonntagmorgens
mittags
abends
🌤️
🌤️
15 °C
22 °C
19 °C



Montagvormittags
nachmittags
🌤️
18 °C
20 °C
<1 Liter

Dienstagvormittags
nachmittags
☁️
🌤️
17 °C
23 °C

Mittwochtagsüber🌤️29 °C
Donnerstagtagsüber34 °C
Freitagtagsüber🌥️31 °C36 km/h
Geopotential in 5.500 Meter Höhe, Temperatur in 5.500 Meter Höhe und Bodendruck zum 16. Juni | Quelle: wetterzentrale.de

Mit Blick auf das, was ihr nun schon der Tabelle gesehen habt mit den 34 °C zum Donnerstag nächster Woche, möchte ich auf diese Wetterlage gesondert eingehen. Diese wird nämlich seit gut einer Woche immer wieder berechnet, gleichermaßen wird sie in aller Regelmäßigkeit wieder rausgerechnet. Man könnte als tägliche Mitleser dieser Berichte den Eindruck gewinnen, dass das ein ewiges Hin und Her ist und es völlig unsinnig ist sich mit diesen unsichere Modellspielereien zu beschäftigen. Gerade dieser Teil macht aber erst so richtig Spaß.
Das Azorenhoch ist zumindest in der Höhe ganz leicht gestört, verliert seinen Einflussbereich in Richtung Spanien, wo gerade eine extreme Hitzewelle (43+ °C in Teilen Anadalusiens) liegt. Dort entwickelt sich ein kleines Höhentief, welches den Warmluftvorstoß von Nordafrika zu uns gerade erst so richtig in Gang setzt. So richtig durchsetzen wird sich diese Hitze inkl. hohem Höhendruck nicht, sodass bei uns das allgemeine Gefühl weniger Badewetter, mehr schweißtreibendes Wetter sein wird. Nach dieser Berechnung des Hauptlaufes steigen die Temperaturen auf 19 °C in 1.500 Meter Höhe, was mit einer hohen Schwüle kombiniert ist. Damit steigt natürlich auch das Risiko für Schauer und Gewitter, diese Modellberechnung sieht diese aber nicht als all zu hoch an.

Hier seht ihr den 16-Tage-Trend des amerikanischen GFS in Diagramm-Form.
Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de

Und was so 1 Tag Pause in den Ensembles anstellt, sehen wir heute eindrucksvoll. Diese Hitzeberechnung rund um den Donnerstag nächster Woche wird mittlerweile von vielen Berechnungen des GFS gestützt, womit wir schon fast von einer ziemlich wahrscheinlichen kurzen Hitzephase sprechen können. Die endgültige Tageshöchsttemperatur ist dabei natürlich noch spekulativ, aber in Richtung 30-34 °C wird es sicherlich laufen. Der Hauptlauf ist gemeinsam mit dem Kontrolllauf am oberen Ende des Modellspektrums, weswegen das derzeit als oberes Ende der Fahnenstange sein dürfte. Dazu ist bis dahin mit kaum Niederschlag zu rechnen. Die Temperaturen im Mittel aller Modellberechnungen liegen dazu bei etwa 13 °C in 1.500 Meter Höhe, was gut 10 °C über dem aktuellen Temperaturniveau liegt.
Danach stürzen die Modelle wieder ab, auch das haben wir bereits seit Tagen besprochen. Hinzu kommen deutliche Niederschalgssignale, die weitestgehend in Form von Schauern durch Höhenkaltluft fallen dürften. Mehr dazu zur gegebenen Zeit.

Hier seht ihr den 16-Tage-Trend des amerikanischen GFS in Diagramm-Form.
Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de

Und mit Blick auf das Ensemble vom europäischen ECMWF werden wir die Welt nicht mehr ganz so klar verstehen. Die Hitzephase ist jetzt auch hier abgebildet, kommt aber 3 Tage später und ist noch deutlich „brachialer“ mit Temperaturen von 25 °C in 1.500 Meter Höhe, was an die 40 °C bedeuten würde. Dazu deutliche Niederschlagssignale, was eher auf Unwetter hindeutet. Der direkte Modelloutput berechnet aktuell 38 °C für den 19. Juni. Dazu anschließende Gewitter mit Niederschlagssummen an die 30 Liter pro m², großflächig wohlgemerkt. Damit ist der genaue Zeitpunkt des Hitzevorstoßes ebenso wenig geklärt wie die Frage, ob mit dem Abbau der Hitze auch wieder Unwetter dabei sein werden. Was aber hingegen sicher scheint. Es wird zum Ende der kommenden Woche einmal fürchterlich heiß werden, sehr wahrscheinlich mit einer äußerst unangenehmen Schwüle.

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