Wir bewegen uns wieder in Richtung sommerliches Wetter.

Ein alles in allem recht „unspektakulärer“ Dienstag. Der kalendarische Sommeranfang lieferte uns ein Tagesmittel von 16,9 °C, mit dem wir gut 1 °C unter dem langjährigen Mittel aus 30 Jahren für einen 21. Juni lagen. Mit maximal 23,4 °C wurde es kein Sommertag, hinzu kamen zahlreiche hohe Wolkenfelder, die das allgemeine Empfinden etwas getrübt haben. Dazu war der Wind sehr ruhig.

Gestern hatten wir ja noch auf das Geopotential mit Luftdruck in 5.500 Meter Höhe geblickt, heute schauen wir auf ein Stockwerk tiefer. Gezeigt wird das Geopotential in 1.500 Meter Höhe mit dem Luftdruck in selbiger Höhe. Wir erkennen einerseits ein schwach ausgeprägtes Tief am linken Bildrand, welches auf seiner Ostseite warme Luft nach Norden pumpt. Ansonsten befinden wir uns Drucktechnisch so ziemlich im Niemandsland, lediglich die Temperaturen steigen nun wieder an und damit auch das Geopotential, was die Luft zunehmend stabiler macht.
Heute bleiben uns die hohen Wolkenfelder weiterhin erhalten, im Laufe des Nachmittags bekommen diese etwas mehr Lücken. Die Temperaturen machen dabei einen ordentlich Satz nach oben und werden sich in Richtung 28 °C einpendeln.
Die kommenden Tage im Überblick:
| Tag | Tageszeit | Wetter | Temperatur | Regen | Wind |
|---|---|---|---|---|---|
| Donnerstag | morgens mittags abends | 🌤️ 🌥️ 🌤️ | 21 °C 28 °C 28 °C | <1 Liter | |
| Freitag | morgens mittags abends | 🌦️ 🌧️ 🌦️ | 20 °C 16 °C 20 °C | 6 Liter 4 Liter 2 Liter | |
| Samstag | vormittags nachmittags | ⛅ ⛅ | 23 °C 27 °C | ||
| Sonntag | vormittags nachmittags | 🌦️ 🌧️ | 20 °C 16 °C | 3 Liter 12 Liter | |
| Montag | tagsüber | 🌦️ | 22 °C | 2 Liter | |
| Dienstag | tagsüber | 🌤️ | 23 °C | ||
| Mittwoch | tagsüber | 🌤️ | 27 °C |
Zu dem Freitag möchte ich noch eine kurze Bemerkung machen, da gestern dazu eine Frage bzgl. des OpenAir Konzertes von den Toten Hosen aufkam. Der Regen scheint recht sicher berechnet zu werden. In der ersten Tageshälfte Niederschläge mit teils kräftigen Schauern, die dann in anhaltenden Regen übergehen werden und sich dabei zunehmend abschwächen. Am Abend werden recht großflächig Schauer berechnet. Auch wenn die nicht mehr so viel Niederschlag bringen, wird es vermutlich immer mal wieder Nass von oben werden. Regenjacke wäre also nicht schlecht.

Wir springen heute mal ans Ende des Vorhersagezeitraums, aus einem bestimmten Grund. Diese Wetterlage ist nahezu identisch mit der Wetterlage, die auch 10 Tage zuvor bereits berechnet wird. Zumindest, wenn man sich das Mittel aller Modellberechnungen des amerikanischen GFS anschaut. Da wäre zum einen das kräftige Azorenhoch, ein Tiefdruckkeil bis nach Nordspanien hinein und ein Hoch über Osteuropa. Alles klassisch gemäßigtes Sommerwetter mit kurzen warmen Phasen, die dann von Schauer und Gewittern wieder verdrängt werden. Das können wir unter anderem sehr gut an der -15 °C Isotherme (Linien gleicher Temperatur) in 5.500 Meter Höhe erkennen, die genau über uns liegt und somit die Schauerzonen nach Nordnordwest hin ganz gut kennzeichnet. Die kühle Luft hat sich weit in den Norden zurückgezogen, die Hitze lungert über dem Mittelmeerraum herum.

Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de
Und genau so viel Durchschnitt wird auch im Ensemble abgelichtet. Nach dem kurzen Wärmeberg in den kommenden Tagen gehen die Temperaturen sukzessive wieder zurück, in stetiger Begleitung von Niederschlag. Dann schaut es nochmal nach einer neuen Wärmephase mit trockenem Wetter rund um den 30. Juni aus, ehe dann wieder kühlere Temperaturen und Schauer an der Tagesordnung stehen. Und das dann mindestens bis zum 8. Juli.

Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de
Das europäische Modell sieht das im Prinzip ähnlich, außer dass sowohl Niederschläge als auch die Auswüchse nach oben hin deutlich höher gehen, was die Temperaturen betrifft. Hier wird ebenfalls der neue Wärmeberg rund um den 30. Juni berechnet, wobei hier der Hauptlauf mit 23 °C (38 °C am Erdboden) völlig aus der Reihe tanzt. Wir hatten ja am Montag mal davon gesprochen, dass so eine Art Grenzlage berechnet wird, wo wir westlich eher unter Tiefdruckeinfluss mit Schauern und Gewittern liegen und östlich die Hitze liegt. Bei diesem Lauf wird diese Hitze eben über uns berechnet, was ich derzeit als äußerst unwahrscheinlich erachte.
Apropos Hitze. Ich habe heute Morgen einen Bericht in der ZEIT gelesen, der sich mit der Hitzegefahr in Deutschland und Europa auseinander setzt. Dabei wurde über die behördliche Handhabung während Hitzewarnungen gesprochen, bei der die deutschen Kreise und Städte ein sehr besorgniserregendes Bild abgeben. Gelinde gesagt: Die politisch Verantwortlichen in den deutschen Städten und Kommunen interessiert es zum Großteil nicht, ob Menschen in Deutschland an Hitzeschocks (hohe Temperatur, multiples Organversagen) sterben. Entsprechend werden Informationen seitens des DWD nicht systematisch weitergegeben und somit auch nicht die Bevölkerung auf die Gefahren von Hitzewellen aufmerksam gemacht. Was ich etwas unschön finde, da bei richtig heißen Sommern mehr Menschen in Folge von Hitze sterben als an Autounfällen, wofür alle möglichen Vorkehrungen getroffen und verbessert werden. Das liegt unter anderem auch daran, dass gar keine Statistik darüber geführt wird, wie viele Menschen tatsächlich in Folge von Hitze sterben. Vermutlich, weil der Aufwand dafür zu groß wäre. In Zeiten des Klimawandels eine mehr als bedenkliche Handhabung.
Deshalb habe ich auf meiner Seite unter Wetter einen Bereich eingepflegt, der über mögliche Wettergefahren informiert. Wer also nicht so richtig weiß, wie er beispielsweise auf Hitze reagieren soll, der kann sich ab sofort dort informieren.
Den Bericht der ZEIT findet ihr hier, liegt allerdings hinter einer Bezahlschranke.

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