Die Hitze ist zurück, morgen folgt bereits wieder Abkühlung.

Mit einem Tag Verspätung hat dann auch das Wetter mitbekommen, dass auch der kalendarische Frühling eingetreten ist. Mit 28,4 °C dürfen wir den 16. Sommertag (Tage mit >25 °C) zählen. Dazu gab es meist einen wolkenlosen Himmel und 15:27 Sonnenstunden. Mehr geht nun mal nicht in unseren Breiten. Der Taupunkt mit 9,2 °C im Mittel deutet auf eine trockene Luft hin, die Luftfeuchtigkeit ist im Laufe des Tages auf 28,9 % gesunken, was schon enorm ist für einen Sommertag. Mit 21,0 °C als Tagesmittel lagen wir wieder über dem langjährigen Mittel aus 30 Jahren für einen 22. Juni (+2,8 °C).

Anhand der pseudopotentiellen Temperatur können wir erkennen, wie trocken / kalt bzw. feucht / heiß eine Luftmasse ist. Je höher der Wert, desto wärmer und feuchter ist die Luft, umgekehrt natürlich je niedriger der Wert, desto kühler und trockener ist die Luft.
In dem Fall können wir eine heiße Blase um den Alpenraum herum bis hin nach Benelux erkennen, die sehr feucht ist. Interessant ist dabei der Bogen, den diese orangenen Farbtöne um Belgien herum machen. Hier liegen Schauer und Gewitter, die von der Bretagne bis nach Belgien und den äußersten Westen von NRW hineinreichen. Diese Luftmasse, die gerade über uns liegt, wird im Laufe der kommenden Nacht ausgeräumt.
Zuvor gibt es nochmal viel Sonne, im Laufe des Abends können sich vereinzelte Schauer bilden. Die Temperaturen steigen auf maximal 32 °C an, die sich wie 34 °C anfühlen werden.
Die kommenden Tage im Überblick:
| Tag | Tageszeit | Wetter | Temperatur | Regen | Wind |
|---|---|---|---|---|---|
| Freitag | morgens mittags abends | 🌧️ 🌦️ (⛈️) 🌦️ | 18 °C 22 °C 21 °C | 5 Liter 1 Liter 2 Liter | |
| Samstag | morgens mittags abends | 🌥️ 🌥️ 🌥️ | 17 °C 26 °C 26 °C | 35 km/h | |
| Sonntag | vormittags nachmittags | ⛅ 🌥️ | 21 °C 26 °C | ||
| Montag | vormittags nachmittags | 🌦️ 🌧️ | 17 °C 16 °C | 2 Liter 5 Liter | 37 km/h |
| Dienstag | tagsüber | ☀️ | 23 °C | ||
| Mittwoch | tagsüber | ⛅ | 28 °C | ||
| Donnerstag | tagsüber | 🌧️ | 20 °C | 5 Liter | 35 km/h |

Der DWD hat für morgen früh teils schwere Gewitter mit Unwettergefahr angekündigt, weswegen ich auch noch einmal gesonderter auf den morgigen Freitag eingehen möchte. Zunächst einmal die Konstellation: Auf die warme Luft, die bereits heute über uns liegt, folgt im Laufe der kommenden Nacht und den frühen Freitag eine Kaltfront, die uns teils starken Regen bringen wird. Überall dort, wo die Winde aufeinander prallen, also auf die von Westwind getriebenen Kaltfront Ostwind trifft, steigt die Luft auf und es bilden sich innerhalb dieses Regenbandes Starkregenschauer und teils Gewitter. Die werden beispielsweise um 6 Uhr auf einer Linie von der Eifel bis an den Niederrhein berechnet. Sprich diese Kaltfront könnte es so zwischen 6-7 Uhr in sich haben, wenn sie uns in Düsseldorf überquert. Die Niederschlagssummen sprechen da zwar eine andere Sprache, aber die Modelle berechnen auch nicht immer einheitlich sinnvolles Zeug. Laut dem ICON-D2 können von der Eifel bis zum nördlichen Münsterland 7-45 Liter pro m² runter kommen, das ist so die Range, mit der wir uns morgen auseinandersetzen dürfen. Wir werden sicherlich bei maximal 20 Liter pro m² landen.

Sobald diese Kaltfront durch ist, lockert der Himmel nach und nach wieder auf, bis zum Nachmittag und frühen Abend weitere Schauer und Gewitter aufziehen. Diese sind dann abermals in der Lage Starkregen zu bringen. Auch hier ziehen wir das ICON-D2 heran, welches bis zu 20 Liter innerhalb kürzester Zeit berechnet. Für uns in Düsseldorf entscheidend dürfte die Zeit zwischen 16-19 Uhr werden als Schwerpunkt. Danach beruhigt sich das Wetter wieder.

Rund um den Siebenschläfer-Tag am kommenden Montag baut sich eine Omega-Wetterlage auf. Ein kräftiges Skandinavienhoch mit leicht östlicher Verlagerung macht sich breit und zieht die ganze heiße Luft aus dem nordafrikanischen Raum mit in Richtung Mittelosteuropa. Wir liegen da „nur“ am Rande, sodass wir keine „Hitzewelle“ zu erwarten haben. Aber, wir sehen auch einen kleinen Knick über der iberischen Halbinsel, wo sich ein Tief mit hochreichender Kaltluft nach Süden verlagern wird, sodass auch westlich diese Warmluftstroms ein weiterer Schwall Heißluft nach Norden aufmachen kann, die dann auch für uns interessant werden würde. Diese hat dann aber nichts mit schönem Sommerwetter zu tun, sondern wird schwül und gewittrig sein.

Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de
Entsprechend möchte auch das amerikanische GFS nichts davon wissen. Wir sehen die kommenden Tage ganz gut eingebettet in das, was wir oben bereits besprochen haben. Ein auf und ab mit den Temperaturen, immer wieder Schauer und Gewitter sowie ein mittelfristiger Rückgang der Temperaturen. Zum Monatswechsel sollen die Temperaturen dann wieder ansteigen (Stichwort: Omegalage), ehe wir uns dann zurück in Richtung Durchschnitt bewegen. Und da das Omegahoch soweit nordöstlich liegt, bleiben wir im Einfluss von Schauerwetter. Hitzewelle somit weiterhin unwahrscheinlich.

Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de
Gleichen wir das noch fix zum Schluss mit dem ECMWF ab und dort sehen wir im Prinzip das gleiche Bild, mit einem kleinen Unterschied. Das Omegahoch soll sich demnach deutlich mehr von unserem Einflussbereich verabschieden und somit sind die meisten Läufe auch unterhalb von sommerlichen Temperaturen über 25 °C, eher würden Schauer und 21-24 °C an der Tagesordnung stehen. Als Start in den Hochsommer alles andere als hochsommerlich.

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