Wettervorhersage 24.06.-01.07., Aussichten + Siebenschläfer

Heute teils unruhig und äußerst schwül.

gestrige Temperatur in rot, Taupunkt in blau | Quelle: mtwetter.de

Und damit rein in einen weiteren Hitzetag, dem erst 3. in diesem Jahr. Mit 32,3 °C stiegen die Temperaturen wieder deutlich an, dazu nahm die Schwüle im Laufe des Tages immer weiter zu. Die Sonne kam dabei weitestgehend ungestört zum Zuge, erst zum Abend zogen dichtere Wolken auf, die durch die Gewitter westlich von uns zustande kamen. Dazu gab es noch keinen Regen bei uns, der Wind hingegen wurde lebhafter. Mit 24,6 °C im Mittel lagen wir wieder weit oben, 7,1 °C über dem langjährigen Mittel der vergangenen 30 Jahre für einen 23. Juni.

heutige Großwetterlage | Quelle: wetter3.de

Nun wird es wieder unruhiger in der Wetterküche. Von Nordwesten her rückt ein Tief (Zentrum über Irland, 14 Uhr) heran, welches im Voraus eine Kaltfront geschickt hat und nachfolgend etwas Höhenkaltluft einfließen lässt. Nachfolgend sinken Temperaturen und die Labilität der Atmosphäre (Instabilität = höheres Schauerrisiko) nimmt zu.
So erwarten uns heute viele Wolken, im Laufe des Nachmittags ab so etwa 16 Uhr steigt das Schauerrisiko wieder deutlich an. Es kann dann in den Abendstunden auch vereinzelte Gewitter mit Starkregen geben. Bis 22 Uhr sollten die Schauer und Gewitter in sich zusammengefallen sein und das Wetter beruhigt sich wieder. Die Temperaturen liegen heute maximal bei 25 °C, die Schwüle baut sich erst in der Nacht allmählich ab. Was den Niederschlag in Summe angeht, haben die Modelle ich Vergleich zu gestern wieder deutlich zurückgerudert. Am Abend werden wohl kaum mehr als 3 Liter pro m² fallen.

Die kommenden Tage im Überblick:

TagTageszeitWetterTemperaturRegenWind
Samstagmorgens
mittags
abends

🌥️
🌥️
18 °C
26 °C
23 °C




Sonntagmorgens
mittags
abends
☁️
🌥️
🌥️
17 °C
21 °C
23 °C



Montagvormittags
nachmittags
🌧️
🌧️
22 °C
16 °C
1 Liter
7 Liter

Dienstagvormittags
nachmittags
☀️
19 °C
24 °C

Mittwochtagsüber☀️31 °C40 km/h
Donnerstagtagsüber☀️33 °C42 km/h
Freitagtagsüber🌤️27 °C

Hier nochmal eine kleine Bemerkung zum Sonntag und Montag.
Stand jetzt wird der Sonntag eher trocken berechnet, ich würde aber einzelne Schauer im Laufe des Nachmittags aber nicht ausschließen.
Dann wird uns eine Kaltfront in der Nacht zum Montag überqueren, stand jetzt mit dem Hauptregen am Nachmittag. Auch das würde ich jetzt nicht als garantiert bewerten, auch eine Verlagerung in dem Morgen / Vormittag ist hier möglich.

Großwetterlage zum 30. Juni vom 0er Lauf | Quelle: wetterzentrale.de

Mit Blick auf das, was ihr oben in der Tabelle seht, wird zur Mitte der nächsten Woche abermals ein kurzer Hitzepeak vom amerikanischen GFS berechnet, den wir auch gleich in den Ensembles sehen werden. Ein kräftiges Skandinavienhoch bildet eine Omegawetterlage flankiert von 2 Tiefs westlich (Bretagne) und östlich (Ukraine) davon, ein weiteres stark ausgeprägtes Hoch über den Azoren sorgen für eine „stabile“ Hochsommerlage mit einer -10 °C Isotherme in 5.500 Meter Höhe (Linien gleicher Temperatur), die für sehr stabiles Hochsommerwetter steht. Dies wäre eine klassische kurze Hitzewetterlage, die anschließend mit Schwüle und Unwettern wieder nach Osten ausgeräumt werden würde.

Großwetterlage zum 30. Juni vom 6er Lauf | Quelle: wetterzentrale.de

6 Stunden später wird dies berechnet. Das Hoch über Skandinavien ist deutlich instabiler berechne, die -10 °C Isotherme hat nach Skandinavien ab und wird liegen viel näher an einem kleinen Tief über der Bretagne, was uns kühlere und vor allem deutlich instabilere Luft bringen würde, folglich mit Schauern und Gewittern. Das Temperaturniveau sinkt nur leicht, es ist aber deutlich schwüler und der Himmel nicht mehr so sonnendurchlässig.

Hier seht ihr den 16-Tage-Trend des amerikanischen GFS in Diagramm-Form.
Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de

Anhand des Ensembles können für die kommenden Tage ganz gut erkennen, dass sich sowohl Temperaturen als auch das Wetter an sich recht wechselhaft zeigen. Über diese stabilere Wetterphase rund um den 30. Juni haben wir bereits gestern ausführlich gesprochen, bei der die Temperaturen wieder ansteigen. Danach gibt es abermals einen Rückgang der Temperaturen, die Luftmasse wird entsprechend mit Schauern und Gewittern wieder ausgeräumt. Danach bleibt es wechselhaft und kühl.

Hier seht ihr den 16-Tage-Trend des europäischen ECMWF in Diagramm-Form.
Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de

Das europäische Modell sieht das nicht groß anders, da sparen wir uns die ausführlichen Blicke auf die Details und kümmern und stattdessen nochmal um ein anderes Thema.

Großwetterlage zum 4. Juli | Quelle: wetterzentrale.de

Wir werfen nochmal einen Blick auf die Großwetterlage, jetzt gemittelt vom europäischen ECMWF zum 4. Juli. Da hätten wir:
– Hoch über den Azoren
– Hoch über Osteuropa
– Tief über den britischen Inseln
– sehr hohes Geopotential über Nordafrika
– Tiefkeil bis zur iberischen Halbinsel
Das sind alles Atribute, die wir im Prinzip auch jetzt schon vorfinden, mit kleinen Details, die verschieden sind, versteht sich. Die Großwetterlage an sich stimmt aber im Groben überein. Was lässt sich hieraus lesen?
1. Solange das Azorenhoch auch dort bleibt, wird sich bei uns kein stabiles Wetter durchsetzen, was auch mal über eine Woche anhält. Das ewige Wechselspiel der Wetterlagen bleibt also erhalten.
2. Solange das Tief über den britischen Inseln bleibt und auch immer wieder ein Tiefkeil zur iberischen Halbinsel schickt, wird die nordafrikanische Hitze immer und immer wieder entfacht, sodass es bei uns kurze Hitzephasen gibt, die anschließend mit kühlerer Luft sowie Schauern und Gewittern ausgeräumt wird.
3. Da sich die Großwetterlage in den kommenden 10 Tagen kaum ändert, scheint auch die Siebenschläferzeit viele Eigenschaften mit in den Hochsommer mitzunehmen. Das heißt: Immer wieder kurze Hitzephasen, anschließend Schauer und Gewitter mit folgender Abkühlung. An dieses Bild könnten wir uns durchaus gewöhnen, ob wir wollen oder nicht.

Hinterlasse einen Kommentar