Weiterhin sommerlich, am Abend Abkühlung + Gewitter.

Ein ziemlich zweigeteilter Tag hat sich gestern ereignet. Während bis 13 Uhr die Wolken ziemlich kompakt waren, rissen die Wolken nachfolgend auf die Sonne beschwerte uns nochmal ein paar schöne Stunden bei maximal 28 °C. Ab 21 Uhr kam eine neue Luftmasse an, die zunächst etwas kühler, aber wieder deutlich schwüler geworden ist.
Mit 20,9 °C lag das Tagesmittel einmal mehr über der 20 °C-Marke und somit auch 2,7 °C über dem langjährigen Mittel aus 30 Jahren für einen 29. Juni.

Wer braucht schon eine öde Großwetterlage, wenn er sich stattdessen soetwas anschauen kann. In der Karte ist das Wetter für den jeweiligen Ort und Zeitpunkt nach dem ICON-D2 berechnet.
Zur Erklärung: die weißen Punkte sind wolkenloses Wetter, die grauen Punkte bedecktes Wetter, die grünen Dreiecke mit Punkt oben drauf stellen Schauer dar, die grünen Punkte Regen, die roten Symbole symbolisieren Gewitter.
Das ICON-D2 schickt im Vorlauf der Kaltfront, die uns gegen 1 Uhr nachts überquert, eine erste Schauer- / Gewitterfront gegen 19 Uhr. Das könnte auch durchaus so passieren, da im Vorfeld der Kaltfront der Wind schon auf West drehen soll und schon der Kaltfront die Winde aufeinander prallen. So wird die Kaltfront wohl auch nicht so kräftig ausfallen, weil ihr damit im Vorfeld schon etwas Power genommen wird trotz des großen Temperaturunterschieds von knapp 15 °C Lufttemperatur über dem Boden. Anhaltender Regen dürfte in etwa gegen 22 Uhr einsetzen und bis 3 Uhr durchgezogen sein, an der Kaltfront selbst kann es nochmal zu Gewittern kommen. Vor der Front liegen die Temperaturen bei maximal 30 °C, im Laufe der Nachts sinken sie auf mit der Front auf 17, nach der Front auf 14 °C. Unwettergefahr ist hierbei eher gering. Der Wind frischt an der Front böig auf 50 km/h auf, Sturmböen werden wohl keine dabei sein.
Das GFS berechnet das im Übrigen ganz anders, da soll die Front bereits um 18 Uhr mit flächendeckenden Schauern, nur lokalen Gewittern udn nach 21 Uhr soll bereits schon alles durch sein. Ich glaube eher dem ICON-D2.
Die kommenden Tage im Überblick:
| Tag | Tageszeit | Wetter | Temperatur | Regen | Wind |
|---|---|---|---|---|---|
| Freitag | morgens mittags abends nachts | ☁️ ☁️ ☁️ 🌒 | 14 °C 21 °C 20 °C 15 °C | ||
| Samstag | morgens mittags abends nachts | ☀️ ☀️ 🌤️ 🌒 | 16 °C 25 °C 25 °C 18 °C | ||
| Sonntag | vormittags nachmittags nachts | ⛅ 🌤️ 🌒 | 21 °C 25 °C 16 °C | ||
| Montag | vormittags nachmittags nachts | ☀️ ☀️ 🌒 | 21 °C 26 °C 17 °C | ||
| Dienstag | tagsüber nachts | 🌤️ 🌒 | 27 °C 13 °C | ||
| Mittwoch | tagsüber nachts | ⛅ 🌧️ | 22 °C 11 °C | 2 Liter | 30 km/h |
| Donnerstag | tagsüber nachts | 🌦️ ☁️ | 21 °C 11 °C | 2 Liter | 33 km/h |

Eine Wetterlage, in der so viel Musik steckt. Deswegen habe ich mal wieder die Hochs- und Tiefs eingezeichnet, damit etwas mehr Struktur in dieser Wetterlage erkennbar ist.
Wir hätten zum einen das Azorenhoch, welches sich weit auf den Atlantik treiben lässt. In der Höhe ist es westlich am stärksten ausgeprägt, am Boden nördlich der Azoren. Dieses Azorenhoch schickt ein Ablegerhoch nach Norddeutschland, sodass dort eine Achse der beiden Hochs entsteht. Diese Achse ist relativ anfällig, sodass sich schnell ein höhen Tief einnisten kann, was wir so in den Bodendruckkarten gar nicht erkennen würden. Da gibt es aber noch ein zweites Hoch über dem iberischen Raum, der eine Achse zum Hoch über Norddeutschland basteln will. Somit kann dann auch die Hitze aus dem Südwesten zu uns wandern. Das Hoch wird folglich aber weiterziehen, sodass auch diese Achse nur kurzzeitig bestand hat.

Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de
Blicken wir dafür einmal auf die Ensembles. Die heutige Wärme, der Temperatuabsturz in der Nacht zum Freitag, der kühle Freitag und das anschließend sonnige und warme Wochenede haben wir ja schon ausreichend beschrieben. Danach gehen die Temperaturen sukzessive zurück mit etwas Niederschlag, danach steigen die Temperaturen wieder an, ohne nennenswerten Niederschlag. Spannend ist hierbei, dass diese Wetterlage mit dem abgespaltenen Hoch über uns kaum in den Wetterkarten eingebettet ist. Der Großteil der Modelle sieht nach wie vor die weiterhin kühle und weitestgehend trockene Variante.

Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de
Etwas, was das ECMWF ziemlich ähnlich sieht, wobei hier das Temperaturniveau etwas höher ist. Niederschlag aber ebenfalls große Mangelware.

Hinterlasse einen Kommentar