Monatsrückblick, Wettervorhersage 01.07. – 08.07. + Monatsausblick

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Ein milder Juni ging zu Ende, ein kühler Juli folgt? Außerdem sommerliches Wochenende, genießt es!

Monatsmeteogramm Juni 2022 | Quelle: mtwetter.de

Blicken wir erstmal auf den abgelaufenden Monat. Mit 18,6 °C fiel der Juni verhältnismäßig warm aus im Vergleich zu den Jahren 1961-1990 (+2,0 °C), nach dem neuen Klimamittel der Jahre 1991-2020 waren es +1,2 °C. Dazu gab es 13 Sommertage mit >25,0 °C, darin enthalten sind auch 3 Hitzetage mit >30,0 °C. Interessant in dem Zusammenhang: Wir hatten keine einzige tropische Nacht in diesem Juni erlebt, das gab es zuletzt im Juni 2019.
Kommen wir zum Niederschlag. Mit 66,1 Liter pro m² war es ein „okayer“ Juni, die sich auf 15 „Regentage“ verteilt hatten. So eine richtige Starkregenflut gab es nicht, nur einmal wurde es zum 8. Juni mit 19,8 Liter pro m² so richtig nass, dort war es aber der anhaltende Regen. Gut 76,8 % sind damit gemessen am Mittel der Jahre 1961-1990 zusammengekommen, nach dem neuen Klimamittel sind das 85,9 % des Regensolls.
Dann hätten wir noch die Sonnenstunden im Angebot, mit 259,3 Sonnenstunden ein äußerst sonniger Juni. Damit lagen wir bei 137,2 % des Sonnenscheinsolls, nach dem neuen Klimamittel 129,5 %.
Zu guter Letzt noch der Wind, wobei…

gestrige Temperatur in rot, Taupunkt in blau | Quelle: mtwetter.de

…auf den möchte ich lieber jetzt erst eingehen. Der gestrige Donnerstag verabschiedete sich nochmal mit einem Hitzetag aus dem ersten Halbjahr. Mit 30,2 °C war das Ender der Fahnenstange erreicht, ehe kompakte Wolken aufzogen und relativ zeitnahn die Unwetter aufkamen. Mit 21,2 °C war es wieder ein sehr warmer Tag, der rund 3,8 °C über dem langjährigen Mittel aus 30 Jahren für einen 30. Juni lag.
Der Temperatursturz gegen 18:30 Uhr war ja aufgrund der Konstellation zu erwarten, sodass das Gewitter die Temperaturen auf einen Schlag um 11 °C nach unten drückte. Dies ging natürlich nicht ohne Wind, sodass die stärksten Böen mit 85,7 km/h gemessen worden sind, von wegen keine Sturmböen zu erwarten. Strucksi, da kannst du auch gerne mal dein Hirn einschalten. Der Wind hat sich dann bis 21 Uhr wieder gelegt.

heutige Großwetterlage | Quelle: wetter3.de

Unser Unwettertief von gestern ist bereits nach Polen abgezogen und löst sich in dem hohen Geopotential des Hochs über Skandinavien nun mehr und mehr auf. Dahinter folgt insbesondere in der Höhe kühle Luft, die hier und dort für einzelne Schauer sorgen können. Bereits morgen drückt die Wärme aus dem Süden wieder gegen die kühlere Luft, dazu aber in der Tabelle mehr. Die Temperaturen liegen heute bei maximal 22 °C

Die kommenden Tage im Überblick:

TagTageszeitWetterTemperaturRegenWind
Samstagmorgens
mittags
abends
nachts
☀️
☀️
🌤️
🌒
17 °C
26 °C
26 °C
19 °C





Sonntagmorgens
mittags
abends
nachts
🌤️
☀️

🌒
18 °C
26 °C
22 °C
16 °C





Montagvormittags
nachmittags
nachts
🌤️
🌤️
🌒
21 °C
25 °C
17 °C


Dienstagvormittags
nachmittags
nachts
☀️
🌤️
🌒
21 °C
25 °C
18 °C


Mittwochtagsüber
nachts
🌦️
🌧️
22 °C
15 °C
2 Liter
1 Liter
32 km/h
Donnerstagtagsüber
nachts
🌥️
🌧️
23 °C
16 °C
<1 Liter
<1 Liter

33 km/h
Freitagtagsüber
nachts

☁️
23 °C
13 °C
32 km/h
36 km/h
Großwetterlage zum 13. Juli | Quelle: wetterzentrale.de

Wir haben ja gestern über eine Wetterlage gesprochen, die so nichts halbes und nichts ganzes sein soll. Jetzt sprechen wir über eine mögliche Großwetterlage, die in vielerlei Hinsicht dazu einlädt zu spekulieren. Und damit öffne ich die Büchse der Pandora.
Zunächst erstmal rein sachlich. Azorenhoch weit auf dem Atlantik zurückgezogen, Hoch über der iberischen Halbinsel und über dem Nordatlantik. Auf der Gegenseite Tiefs, also bei Island, über Osteuropa und über Nordsibirien. Außerdem gibt es noch ein giftiges Höhentief über den Azoren. Mit den Tiefs gelangt kühle Luft zu uns, wobei diese kühle Luft auch immer wieder von der Hitze aus dem Süden nach Norden verdrängt wird. Die Hitze über Spanien und Portugal ist hingegen brütend mit Temperaturen von an die 28 °C in 1.500 Meter Höhe, dort sprechen wir von Tageshöchstwerten in Richtung 45 °C.
Wir liegen am Rande des Hochs, womit wir auch durchaus freundliches Wetter bekommen. Schauer dürften Mangelware sein genauso wie so richtig heiße Temperaturen, aber angenehme 26 °C machen eine gewisse Ferienzeit ja auch genießbar.

Hier seht ihr den 16-Tage-Trend des europäischen ECMWF in Diagramm-Form.
Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de

Gleichen wir das einmal mit dem Ensemble des europäischen ECMWF ab. Die wirklich warmen bis heißen Wochenendtage morgen und übermorgen sind rausgerechnet worden, für 25 °C reicht es dennoch. Danach gehen die Temperaturen sukzessive zurück mit gelegentlichen Niederschlägen. Je weiter wir in den Juli hineinschauen, desto mehr gehen die Temperaturen der einzelnen Modelle logischerweise auseinander, weil die Prognose unsicherer wird. Aber: Das die Temperaturen auf sommerliches Niveau zurückkehren, wird spätestens zum 11. Juli wahrscheinlicher und danach sind auch einzelne Hitzephasen wieder dabei, extreme Läufe interessieren sich wieder für über 15 °C in 1.500 Meter Höhe (>30,0 °C). Das ganze in Begleitung von vermehrten Niederschlagssignalen.

Hier seht ihr den 35-Tage-Trend des amerikanischen GFS in Diagramm-Form.
Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de

Bevor es jetzt zu Irritationen kommt, schnell noch eine Bemerkung: Der 35-Tage-Trend ist von gestern, 2 Uhr gerechnet und die Großwetterlage zum 13. Juli ist von heute, 8 Uhr gerechnet. Deshalb kommt es hier zu unterschieden in der Analyse, bis zum 13 Juli gibt es unter den verschiedenen Läufen aber wenig Unterschiede. So können wir festhalten, dass wir nach dem warmen Wochenende wieder wechselhafteres, aber vor allem kühleres Wetter bekommen werden. Die Temperaturen erholen sich dann in Richtung Mitte Juli wieder, nach dem amerikanischen GFS wird sich das Mittel in Richtung 28 °C als Höchsttemperatur einpendeln. Interessant sind heirbei die Läufe, die nach oben ausschlagen. Wenn wir uns nochmal die Großwetterlage zum 13. Juli vergegenwärtigen, dann muss daraus entstehend die Hitzeblase über Spanien und Portugal zu uns schwappen, sprich das Hoch über Spanien in den Mittelmeerraum bzw. in Richtung Österreich wandern. Dafür habe ich mit den P10er rausgekramt und der zeigt ein nach Westen hin verschobenes Azorenhoch, ein Tief vor Spanien und kräftiges Hoch von Spanien Italien bis zum schwarzen Meer reichend. Die Hitze wäre nur kurz da, aber das zwischenzeitlich 40+ °C bei uns berechnet werden, das ist zumindest mal erwähnenswert. Ob der Juli nun kühl bleibt oder ab Mitte des Monats die Hitze anschmeißt, das möchte ich jetzt nicht abschließend beurteilen. Es gibt aber die Möglichkeit, die Wetterkarten geben das her. So viel sei an dieser Stelle gesagt.

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