Wettervorhersage 09.07.-16.07., Aussichten + Hitzenwellenupdate

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An alle Hochsommerfreunde sei gesagt: Jetzt noch die letzte kühle Phase überstehen, dann wird es heiß.

gestrige Temperatur in rot, Taupunkt in blau | Quelle: mtwetter.de

Der gestrige Tag fühlte sich schon wieder etwas mehr nach Sommer an. Mit 24,3 °C haben wir zwar nicht den Sommertag mit >25,0 °C erreicht, aber zumindest wurde es wieder deutlich wärmer in den Nachmittagsstunden. Mit gut 8 Sonnenstunden zeigte sich die Sonne auch abseits der dichten Wolkenfelder wieder etwas häufiger. Dazu ging wenig Wind. Das Tagesmittel bewegte sich auf 18,7 °C, womit wir weiterhin unterdurchschnittlich geblieben sind mit -0,7 °C in Vergleich zu den 30 vorherigen Jahren zum 8. Juli.

Dürremonitor mit der Dürre bis 1,8m Tiefe (links), bis 0,25m Tiefe (mitte) und Pflanzenverfügbarem Wasser (rechts)
Je roter (tiefroter) die farblichen Ausprägungen sind, desto trockener.
Quelle: Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung

Innerhalb der vergangenen 30 Tage sind gut 58 % des Niederschlagssolls vom Himmel gekommen, das haben wir gestern bereits in der von mir herausgekramten Grafik gesehen. Mit Blick auf das, was uns an Niederschlag, Sonnenschein und Temperatur in den kommenden 14 Tagen erwartet, können wir getrost davon ausgehen, dass wir diese 58 % noch weiter nach unten gesetzt bekommen gemessen an den vergangenen 30 Jahren so im Schnitt zusammenbekommen sind. Gerade dieser wichtige Parameter des pflanzenverfügbaren Wassers zeigt uns bereits orangene Flecke in unserer Region, sodass die Pflanzen bereits mit unter 20 % Feuchtigkeit unter Trockenstress leiden und wir uns nun so langsam dem Welkepunkt der Natur bewegen. Und diesen werden wir sicherlich in den kommenden 2 Wochen erreichen.

Hier seht ihr den 16-Tage-Trend des amerikanischen GFS in Diagramm-Form.
Ihr seht die Prognosen der Modellberechnungen für die Niederschläge.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de

Mit Blick auf die aktuell berechneten Niederschläge für die kommenden 16 Tage, die ich jetzt etwas vorweggreife, sehen wir zumindest, dass die letzten Niederschläge (Schauer) heute und morgen zu erwarten sein dürften. Bis zum 21. Juli, sprich in den kommenden 12 Tagen, soll nach dem Mittel aller Berechnungen gerade einmal 2,1 Liter pro m² zusammenkommen, was im Ungefähren den gleichen Effekt hat, wie als wenn man nen Wasserglas auf den Asphalt kippt und beim verdunsten zusehen kann. Danach gehen die Niederschläge zwar wieder etwas hoch, aber richtig viel Regen ist in der nächsten Zeit nicht in Sicht.

heutige Großwetterlage | Quelle: wetter3.de

Der Tiefdrucksog über Nordeuropa bis nach Griechenland weitet sich weiter aus, bei uns zieht diese Kaltluft über Norddeutschland entlang und streift uns dabei in den kommenden Tagen einmal. Von Süden her baut sich eine Hochdruckzone auf, die heiße Luft über Spanien (40+ °C) sammelt sich allmählich und zieht zukünftig in Richtung Mitteleuropa.
Heute gibt es bei uns viele Wolken, im Laufe das Nachmittags sind einzelne Schauer möglich. Die Temperaturen erreichen maximal 20 °C.

Die kommenden Tage im Überblick:

TagTageszeitWetterTemperaturRegenWind
Sonntagmorgens
mittags
abends
nachts
🌥️
☁️
☁️
☁️
15 °C
17 °C
19 °C
17 °C

<1 Liter




Montagmorgens
mittags
abends
nachts
🌤️
🌥️
🌤️
☁️
16 °C
24 °C
24 °C
18 °C






Dienstagvormittags
nachmittags
nachts

☁️
☁️
25 °C
30 °C
22 °C



Mittwochvormittags
nachmittags
nachts
☁️
🌥️
🌕
29 °C
33 °C
21 °C



Donnerstagtagsüber
nachts
🌥️
☁️
30 °C
15 °C


32 km/h
Freitagtagsüber
nachts
🌤️
🌖
25 °C
15 °C


Samstagtagsüber
nachts
☁️
🌖
31 °C
21 °C

Großwetterlage zum 18. Juli | Quelle: wetterzentrale.de

Heute gibt die Großwetterlage zum 18. Juli schon wieder ein paar mehr Details zur anstehenden Hitzewelle. Das Azorenhoch bleibt wo es ist, auch das Mittelmeerhoch verändert sich kaum. Hingegen ist die Welle vor der iberischen Halbinsel etwas deutlicher zu erkennen, ebenso die Welle über Griechenland. Es baut sich mehr ein Omega über dem Mittelmeerraum auf, was uns hinsichtlich extremerer Hitze wiederum begünstigt. Die Tiefs über Nordeuropa bleiben dort auch, werden nun noch einen Tick eigenständiger berechnet, was wiederum den Berg über Deutschland ein Stück weiter nach Norden ausprägen lässt.
Wenn wir uns die Großwetterlage anschauen, dann sieht man eine Wellenbewegung des Geopotentials in 5.500 Meter Höhe, gut zu erkennen an den Abstufungen der Farbübergänge. Die Luftmasse ändert sich aber erstmal nicht, die -10 °C Isotherme (Linie gleicher Temperatur) in 5.500 Meter Höhe bleibt genau über uns, womit auch die Grenze der extremen Hitze über uns hängen bleibt.

Hier seht ihr den 16-Tage-Trend des amerikanischen GFS in Diagramm-Form.
Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de

Da die Berechnungen gerade noch laufen und ich mit den neuesten Updates hin zur Hitzewelle nicht abwarten möchte, gibt es heute nur die kommenden 10 Tage. Das ist aber dahingehend nicht so wahnsinnig „wild“, da dann die Hitzewelle vorbei sein soll. Der grobe Trend bleibt derselbe: Wenig Niederschläge, hohe Temperaturen bis hin zu extremer Hitze. Die genauen Modelloutputs schauen wir uns gleich noch an.

Hier seht ihr den 16-Tage-Trend des europäischen ECMWF in Diagramm-Form.
Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de

Etwas spannendes liefert der Kontrolllauf des ECMWF noch hinzu, der noch einen weiteren Hitzepeak in Richtung 23. Juli berechnet, ähnlich wie der 0er Hauptlauf des GFS. Der Juli scheint noch viele spannende Wenndungen bereitzuhalten.

Höchsttemperaturen nach dem 12er Lauf, gestern | Quelle: wetterzentrale.de

Den 12er Lauf hatten wir zwar gestern schon, aber zur vollständig der letzten 4 Berechnungen nochmal: Donnerstag, 34 °C maximal, danach kein Hitzetag mehr.

Höchsttemperaturen nach dem 18er Lauf, gestern | Quelle: wetterzentrale.de

Der 18er Lauf hat wieder richtig einen raus. Bis 42 °C zum 17. Juli, der folgende Montag soll ebenfalls nochmal 42 °C bringen, danach kühler.

Höchsttemperaturen nach dem 0er Lauf, heute | Quelle: wetterzentrale.de

Der 0er Lauf bringt uns nicht mehr ganz so brutale Hitze, aber 40 °C sind 40 °C. Zum Sonntag, 17. Juli. Also ebenfalls die zweite Hitzephase die heißere.

Höchsttemperaturen nach dem 6er Lauf, heute | Quelle: wetterzentrale.de

Und nachdem fast alle Läufe gestern zurückgerudert sind, schließt der 6er Lauf von heute morgen den Vogel wieder komplett ab. Alle Läufe haben wieder zugelegt, der 6er haut 43 °C zum 18. Juli raus. Es bleibt weiterhin völlig offen, was uns genau nun erwartet. Aber Hitzewelle ist mal so etwas von wahrscheinlich, vermutlich mit einer brutalen Hitze hin zum nächsten Wochenende. Morgen werden wir dazu mal eine erste Warnlage draus machen.

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