Wettervorhersage 10.07.-17.07., Aussichten + Warnlage

Lesedauer: 12 Minuten

Die Modelle spielen weiter verrückt, es wird Zeit einen genaueren Blick auf das zu werfen, was uns in der kommenden Woche erwartet.

gestrige Temperatur in rot, Taupunkt in blau | Quelle: mtwetter.de

Vorab blicken wir auf den gestrigen Tag zurück. Mit 24,9 °C als Höchsttemperatur haben wir so gerade eben einen weiteren Sommertag verpasst. Bis 14 Uhr waren wir auf dem besten Wege dorthin, dann kam etwas Wind auf, die Temperaturen in 1.500 Meter Höhe wurden etwas gedrückt und schon ging es mit den Temperaturen bei uns auch nach und nach zurück. Dazu gab es einen stetigen Mix aus Sonne und Wolken, die Tagesmitteltemperatur lag mit 18,7 °C gut 0,4 °C unter dem des langjährigen Mittels der vergangenen 30 Jahre für einen 9. Juli.

heutige Großwetterlage | Quelle: wetter3.de

Das Tief über Polen hat uns neben einzelnen Schauern heute viele Wolken und kühle Temperaturen beschert. Dieses Tief zieht nun ab, von Westen her rückt ein neues Hoch an und damit kommen wir langsam in den Genuss von sommerlichen Temperaturen, die auch relativ zügig Hitze mitbringen werden. Mehr dazu gleich im Detail.
Heute bleibt es bei den vielen Wolken, die Schauer klingen im Laufe des Abends ab und die Temperaturen sinken im Laufe der kommenden Nacht auf 15 °C.

Die kommenden Tage im Überblick:

TagTageszeitWetterTemperaturRegenWind
Montagmorgens
mittags
abends
nachts

☁️

🌔
16 °C
21 °C
22 °C
18 °C






Dienstagmorgens
mittags
abends
nachts


🌤️
☁️
18 °C
28 °C
28 °C
22 °C






Mittwochvormittags
nachmittags
nachts
🌥️

🌕
23 °C
28 °C
19 °C



31 km/h
Donnerstagvormittags
nachmittags
nachts
🌤️
🌤️
🌖
23 °C
25 °C
15 °C



Freitagtagsüber
nachts
🌤️
🌖
26 °C
17 °C


Samstagtagsüber
nachts
🌤️
🌖
32 °C
21 °C


Sonntagtagsüber
nachts

☁️
39 °C
27 °C

36 km/h
Temperatur in 1.500 Meter Höhe zum Montag, 18. Juli | Quelle: wetter3.de

Bevor wir gleich mit der Warnlage beginnen und uns dazu die Ensembles anschauen, möchte ich mit einem kurzen Blick auf die Luftmassentemperatur in 1.500 Meter Höhe nach dem amerikanischen GFS auf den aktuellen Stand bringen. 28 °C, was bei uns mal locker für 43+ °C reichen würde.

Hier seht ihr den 16-Tage-Trend des amerikanischen GFS in Diagramm-Form.
Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de

Um so wichtiger dies mit den Ensembles einzuordnen. Denn der Hauptlauf, den ihr von der Luftmassentemperatur oben abgebildet seht, ist der extremste Lauf, sprich dieser Lauf berechnet die höchsten Temperaturen für dien Zeitraum. Alleine, dass überhaupt ein Wettermodell mit seinem Hauptlauf 9 Tage im Voraus 28 °C in 1.500 Meter Höhe berechnet, ist schon absurd genug. Dass das Mittel aller Modellberechnungen bei über 16 °C liegt, empfinde ich für den Zeitraum ebenfalls als völlig wahnsinnig. Dementsprechend müssen wir die Prognose immer noch mit sehr großer Vorsicht genießen, was uns aber bevorsteht könnte alle bisher aufgestellten Hitzerekorde bei uns im Westen pulverisieren, ein anderes Wort fällt mir dafür schlichtweg nicht ein.

Hier seht ihr den 16-Tage-Trend des europäischen ECMWF in Diagramm-Form.
Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de

Und falls man völlig berechtigt einwendet, dass das ja nur ein Modell sei und das ja nicht allgemeingültig ist, darf gerne das ECMWF betrachten. Die Peaks nach oben sind zwar nicht so extrem, aber hier liegt das Mittel aller Modellberechnungen bei über 35 °C, das Mittel! Extremste Läufe sind hier inkl. Hauptlauf bei 38-41 °C, mit optimaler Durchmischung 41-44 °C.

Großwetterlage zum 18. Juli | Quelle: wetterzentrale.de

Warnlage: Extreme Hitzephase steht uns bevor.
Mit Blick auf die Großwetterlage wird deutlich, was für eine Konstellation uns dort erwartet. Mit einem Tief vor der iberischen Halbinsel und einem Hoch über Italien gelangt eine Luftmasse zu uns, die ihren Ursprung aus dem Sahara-Raum hat. Entsprechend wird auch Sahara-Staub dabei sein, viel entscheidender ist aber die Luftmassentemperatur, die zum Teil genauso heiß berechnet wird wie am Nordgipfel von Marokko. Je nach dem, welches Modell man heranzieht, ist diese Hitzewelle auch von verschiedenem Ausmaß geprägt.

Um jetzt zumindest schon mal im Hinblick auf die Temperatur die Gefahrenlage einschätzen zu können, macht es zumindest Sinn sich mal gewisse Parameter anzuschauen. Mit Blick auf die Zeiträume, bei denen die 30 °C überschritten werden, sehen wir nach dem GFS vom 17.-19. Juli für 3 Tage eine hohe Wahrscheinlichkeit, der Hauptlauf sieht das nach dem 12er Lauf gestern für die Zeiträume 13.-14. Juli und 17.-20. Juli gegeben, womit wir nicht mal die Definitionen für einen Hitzewelle (30+ °C an 5 aufeinanderfolgenden Tagen) erfüllen würden. Nach dem ECMWF wahrscheinlich vom 17.-19. Juli Hitze, der Hauptlauf macht 16.-18. Juli draus. Demnach geht also wenig Gefahr aus, also sollten wir uns mit den Temperaturen auseinandersetzen, die unseren Organismus auch auf kürzere Zeit stresst. Das Mittel will bei beiden Modellen nichts davon wissen, der Hauptlauf vom GFS konfrontiert uns mit 17.-19. Juli gleich an 3 Tagen mit Temperaturen oberhalb der eigenen Körpertemperatur, womit gerade Menschen mit Vorerkrankungen oder fortgeschrittenem Alter gefährdet sind. Sonnenstiche sind hier vorprogrammiert, sofern man sich draußen aufhält.

Quelle: wetterzentrale.de

Der 18er Lauf des GFS sieht das etwas entspannter. Hitze wahrscheinlich für den Zeitraum 17.-18. Juli, der Hauptlauf bewegt sich am 13. Juli sowie im Zeitraum 16.-19. Juli oberhalb dieser 30 °C-Marke. Auch hier keine Hitzewelle. Der Hauptlauf durchbricht allerdings auch die 36 °C-Marke an 2 aufeinanderfolgenden Tagen, 17.-18. Juli und somit gilt auch hier erhöhte Vorsicht bei gefährdeten Menschen.

Der 0er Lauf von GFS und ECMWF sind sich nicht so ganz grün.
Nach dem GFS ist Hitze wahrscheinlich vom 17.-19. Juli, nach wie vor keine Hitzewelle. Das ECMWF hingegen sieht den Zeitraum am 13. Juli sowie vom 17.-20. Juli begrenzt. Die Hauptläufe sind sich über den 13. Juli einig, der GFS-Hauptlauf macht Hitze vom 16.-18. und 19.-20. Juli, Hitzewelle demnach möglich. Das ECMWF mag Hitze vom 17.-20. Juli.
Was die Temperaturen oberhalb von 36 °C angeht, ist das ECMWF vom 17.-18. Juli dabei, das GFS am 17. sowie am 19. Juli.

Quelle: wetterzentrale.de

Zu guter Letzt noch das GFS mit seinem 6er Lauf, wie oben schon mit dem Niederschlag zu sehen gewesen ist. Mittel macht Hitze für die Tage 17.-19. Juli, der Hauptlauf am 13. Juli sowie für die Tage 16.-21. Juli. Klassische Hitzewelle, durch die extrem heißen Tage über 36 °C (17.-21. Juli) super gefährlich für unseren Organismus.

Taupunkte nach amerikanischem GFS, oberhalb der roten Linie schwül | Quelle: wetterzentrale.de

Aber Hitze ist ja nicht gleich Hitze, wenn man die Feuchtigkeit dieser Hitze heranzieht. Und hier sind sowohl Mittel als auch Hauptlauf weit von den 16 °C entfernt, die als Grenze für das Schwüleempfinden der Luft gilt. Wir haben es also mit einer trockenen Hitze zu tun.

CAPE / Lifted Index (LI) gibt Aufschluss darüber, wie Instabil die Luft ist | Quelle: wetterzentrale.de

Wenn also die Hitze so trocken ist, können das trotzdem Unwetter entstehen? Gewiss, in solch einer heißen Luftmasse ist das nie auszuschließen. Zum Montag lassen sich aber Gewitter mit Unwetterpotential auf den Alpenrand begrenzen, wir werden damit wohl nichts zu tun bekommen.

Fazit: Wenn wir hinsichtlich der Warnlage auf das Achten, was uns als Menschen gefährlich werden könnte, dann sind das zweifelsohne die extrem heißen Temperaturen. Die direkten Modelloutputs schmeiße ich gleich noch hinterher, aber an 2-3 aufeinanderfolgenden Tagen 36+ °C ist für jeden Menschen eine große Herausforderung. Viel trinken ist hierbei immens wichtig, gerade für ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen. Für solche Fälle könnt ihr auch hier nochmal vorbeischauen. Die Länge der Hitze wird uns wohl weniger zu schaffen machen, gerade weil die Luft so trocken sein wird.

Da der 12er Lauf von heute bereits rechnet, kann ich auf die 12er Daten von gestern nicht mehr zugreifen. Der Hauptlauf turnt zum 18. Juli bei 45 °C herum.

Höchsttemperaturen nach dem 18er Lauf, gestern | Quelle: wetterzentrale.de

Der 18er Lauf rudert ganz leicht zurück, 43 °C zum Montag, 18. Juli.

Höchsttemperaturen nach dem 0er Lauf, heute | Quelle: wetterzentrale.de

Der 0er Lauf bringt uns 41 °C zum Sonntag, 17. Juli. Danach kurz kühler, zur Mitte der darauffolgenden Woche nochmal bis 37 °C.

Höchsttemperaturen nach dem 6er Lauf, heute | Quelle: wetterzentrale.de

Zum Schluss noch der 6er Lauf, der wieder auf 12er Lauf-Niveau von gestern ist. 44-45 °C zum Dienstag, 19. Juli, nachdem der Montag zuvor schon 44 °C bringen soll. Tiefsttemperaturen von 25-26 °C dank der trockenen Luft, wo wir in Düsseldorf sicherlich noch den einen oder anderen °C draufrechnen können. Mal schauen, wie sich die Karten zu Morgen entwickeln.

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