Als kleines Special, bevor ich morgen wieder zurück aus meinem kurzen Sommerurlaub bin, möchte ich mich heute einer Frage widmen, die ich am 6. April von Dale Cooper erhalten habe.

„Als Fahrradfahrer ist für mich die Windstärke oft die wichtigste Information. Gegen Regen und Kälte kann man sich schützen, gegen Wind ist das schwierig.
Ich habe den Eindruck, dass es bei uns seit ein paar Jahren immer windiger wird. Insbesondere seit Anfang des Jahres scheint es ständig stark zu wehen oder sogar zu stürmen, so mein Empfinden.
Täusche ich mich, oder lässt sich das mit Daten belegen? Und vielleicht auch erklären?“

Ich habe mich dem einfach mal etwas allgemeiner gewidmet und geschaut, in wie fern sich die Daten in der Vergangenheit entwickelt haben. Dazu beginne ich erst mit dem Windmittel, dann mit den höchsten Windgeschwindigkeit im Mittel. Zum Schluss wird es dann noch eine kleine Einschätzung geben.

Zunächst zu der Auswertung der Daten:
Ich habe dazu die Daten für das Windgeschwindigkeitsmittel der einzelnen Jahre seit 1950 ermittelt und einen 10-jährigen Durchschnitt gebildet. Das Ergebnis:
1950-1959 7,98 km/h
1960-1969 7,84 km/h
1970-1979 7,59 km/h
1980-1989 7,43 km/h
1990-1999 7,48 km/h
2000-2009 7,97 km/h
2010-2019 8,9 km/h
2012-2021 9,08 km/h
Tatsächlich haben sie die mittleren Windgeschwindigkeiten in der Vergangenheit nach oben entwickelt. Während in den 90er noch 7,48 km/h im Schnitt festgehalten worden sind, waren es in den vergangenen 10 Jahren bereits 9,08 km/h.

Mit Blick auf das höchste Tagesmittel der Windgeschwindigkeiten ist der Trend hingegen auch zu sehen, wenn auch nicht so deutlich. Hier legt der windigste Tag im Mittel etwa 0,23 km/h zu über 10 Jahre gesehen.

Auf die einzelnen Monate betrachtet scheint insbesondere die Monate Februar, April, Mai und August deutlich windiger zu werden, die restlichen Monate sind wenig auffällig oder leicht rückläufig. Falls also noch jemand den Eindruck hat, dass es doch deutlich windiger geworden ist zu früher, täuscht dieser nicht.