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Wir kehren zurück auf sommerliches Terrain.

Nach zwei Tagen ohne sommerliche Höchstwerte sind wir wieder zurück über die 25,0 °C-Marke geklettert. Interessanterweise haben wir diese Marke bereits um 16 Uhr erreicht und die Temperaturen sind danach nicht mehr weiter angestiegen, sodass bei 25,5 °C Schluss war. Nicht weiter verwunderlich aufgrund der Tatsache, dass die Sonne sich ab 16 Uhr verabschiedet hatte und sich hinter den hohen Wolkenfeldern versteckt hatte. Hinzu kam minimal Wind. Mit 19,6 °C waren wir gestern nur noch minimal unter dem langjährigen Mittel aus den vergangenen 30 Jahren für einen 29. Juli. (-1,3 °C im NRW Raum, Düsseldorf dürfte am Mittel näher dran liegen)

Es kommt nicht häufig vor, dass sich zwei Druckgebilde der gleichen Sorte gegenseitig bekriegen. In dem Fall stoßen sich aber Tief über der Nordsee und Tief über der Ostsee voneinander ab, sodass sich zwischen den beiden Tiefs eine Warmluftblase etabliert hat, die für gut 25 °C im Süden von Norwegen steht. Wir liegen am Rande dieses Warmluftsektors in Richtung Südskandinavien, sodass auch bei uns die Temperaturen ansteigen. Über Nordafrika baut sich ein neues Hoch auf mit Temperaturen von über 45 °C, dass nachfolgend diese heiße Luft nach Spanien und Frankfreich schickt und dort die Temperaturen abermals über 40 °C ansteigen lässt. Wir sehen mit der schwarzen Linie rund um die Hochs wieder einen kleinen Knick nach Süden, wo sich ein Tief bilden wird und somit den erneuten Hitzevorstoß nach Norden vorbereitet.
Heute bleiben die Wolken bis in den späten Nachmittag kompakt, wo sich dann auch einzelne Schauer entwickeln können. Danach reißt der Himmel etwas auf. Die Temperaturen steigen maximal auf 28 °C, in der Nacht kühlt es sich auf 17 °C ab. Der Wind frischt zum Nachmittag etwas auf, ist aber keien wilde Angelegenheit.
Die kommenden Tage im Überblick:
| Tag | Tageszeit | Wetter | Temperatur | Regen | Wind |
|---|---|---|---|---|---|
| Samstag | morgens mittags abends nachts | ☀️ ⛅ 🌥️ ☁️ | 18 °C 27 °C 26 °C 22 °C | ||
| Sonntag | morgens mittags abends nachts | 🌥️ 🌥️ 🌧️ 🌧️ | 22 °C 29 °C 20 °C 19 °C | 1 Liter 4 Liter | |
| Montag | vormittags nachmittags nachts | 🌦️ 🌦️ ☁️ | 20 °C 24 °C 19 °C | 1 Liter 2 Liter | |
| Dienstag | vormittags nachmittags nachts | ⛅ 🌥️ ☁️ | 25 °C 31 °C 24 °C | ||
| Mittwoch | tagsüber nachts | ☁️ / ☀️ ☁️ | 34 °C 24 °C | ||
| Donnerstag | tagsüber nachts | ⛅ 🌧️ | 37 °C 17 °C | 5 Liter | 37 km/h |
| Freitag | tagsüber nachts | ☁️ / ☀️ ☁️ | 23 °C 13 °C | 30 km/h 38 km/h |
Die heutigen Berechnungen sehen bereits wieder deutlich mehr Regen als noch am gestrigen Tage. Das ist zumindest in dem Modell das, was ich gestern angesprochen hatte, falls sich das Hoch nicht so „aufdrängen“ würde und uns in einer nordwestlichen und leicht wechselhafteren Witterungsphase verharren lässt.

Eine Wetterlage, bei der sich zu einem echten Showdown der Luftmassen kommen könnte? Eine Wetterlage, die alles das, was wir bislang in diesem Sommer erlebt haben, auf den Kopf stellen würde und eine Veränderung herbeirufen würde? Diese beiden Fragen haben wir in den letzten Tagen bereits ausführlicher besprochen, nun bringt uns das amerikanische GFS mit seinem Hauptlauf folgende Großwetterlage zum 10. August: Ein Hoch über der Bretagne, die warme Höhenluft strömt weit nach Norden bis an den Nordgipfel von Schottland und das südliche Skandinavien. Bodennah kommt die heiße Luft nicht so gleichmäßig mit, die 35 °C-Grenze würde demnach bis an die Nordküsten Frankfreichs vorankommen, denn auf der Nordseite des Hochs wird kühle Luft angezapft, womit die Temperaturen bei uns eher noch etwas gedämpfter wären. Aber das Hoch verdrängt alle umliegenden Tiefs schön um Mitteleuropa herum.

Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de
Die Witterungsphase mit den durchschnittlichen Temperaturen und dem anschließenden kurzen Hitzepeak, dem direkten Absturz bis zum 6. August haben wir in den vergangenen Tagen ja bereits besprochen. Hier gibt es wenig neues, außer das die Niederschlagssignale etwas zugenommen haben, wie ihr es schon der Tabelle entnehmen konntet. Danach macht gerade der Hauptlauf eine Hitzewelle mit anhaltend 30+ °C vom 9. August beginnend bis mindestens 14. August. Das ganze natürlich ohne Niederschläge. Es gibt in dem Zusammenhang aber auch noch relativ viele Läufe, die kühler bleiben. Die Anzahl der Ausreißer sind aber deutlich geringer als die der warmen bis heißen Variante.

Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de
Wenn wir nur den Hauptlauf des ECMWF betrachten, dann macht dieser das genaue Gegenteil. Demnach soll es zu Beginn der möglichen Hitzewelle laut GFS eher in die komplett andere Richtung gehen. Der Hauptlauf des ECMWF würde uns zum 8. August damit gerade einmal 17 °C bringen, während das GFS 28 °C brächte. Allgemein sieht das Mittel aller Modellberechnungen des ECMWF deutlich kühler und wechselhafter aus. Noch eine Bemerkung sei gestattet: Der P41-Lauf, der uns zum 5. August kurzzeitig 42,3 Liter pro m² berechnet, ist so ziemlich der einzige Lauf von insgesamt 84 Läufen, der den kommenden Absturz von heiß auf kühl von Unwettern begleitet sieht. Die Unwettergefahr bleibt also gering.

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