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Wo bist du mein Regenfall?

Okay, normalerweise heißt der Text aus dem Lied „Wo bist du mein Sonnenlicht?“ von Grup Tekkan, aber davon haben wir ja aktuell mehr genug. Deshalb ist die Frage nach dem Regen seit Wochen ungebremst Thema, als hätte der Sommer keine Bremsen. Genug der Liedtextbezüge…
Gestern hat die Sonne wieder einmal alles aus der Luftmasse herausgeholt und uns mit 26,2 °C einen ganz leicht wärmeren Tag beschert, als wir ihn am Sonntag noch hatten (26,1 °C). Dazu schien die Sonne in der ersten Tageshälfte erst noch unter hohen Schleierwolken, ab dem Mittag gab es dann blauen Himmel satt. Die Tagesmitteltemperatur stieg auf 20,2 °C an und lag damit 0,2 °C unter dem langjährigen Mittel aus den vergangenen 30 Jahren für einen 8. August.

Aktuell hängen wir, was den Niederschlag angeht, so richtig durch. Gerade einmal 41,68 Liter pro m² sind in NRW gemittelt gefallen, in Düsseldorf waren es 31,7 Liter pro m². Da es aber insgesamt im Südwesten unseres Landes viel zu trocken ist, sinkt auch der Pegel an unserem heißgeliebten Rhein immer weiter. Aktuell liegt dieser bei 47 cm und dürfte weiter sinken, zumindest noch die kommenden 7 Tage. Damit liegt er noch 24 cm über dem niedrigsten Wert aus 2018. Diesen werden wir laut ELWIS aber wohl nicht erreichen. Schöne Grüße an dieser Stelle am Dominik Jung, der gestern vom Austrocknen des Rheins gesprochen hat. Und da sei auch noch angemerkt, dass der Pegelstand nicht die Wasserhöhe am niedrigsten Punkt und bei „nur“ 47 cm nun die große Badesause angestimmt werden kann, weil das Wasser einem ja nur bis zu den Knien gehen würde.

Das Hoch vor Irland wandert weiter munter in unsere Richtung und baut eine Brücke bis zur Ostsee auf, wobei das Hoch über der Ostsee am Boden stabil und in der Höhe recht instabil ist, sodass eher Wolken entstehen, was über den britischen Inseln und bei uns derzeit nicht der Fall ist. Dieses Hoch wird nun weiter bis nach Belarus ziehen und sich dort einnisten, womit dann folglich auch die Strömung von Nordwest auf Nordost drehen wird. Damit ist auch ein Hitzevorstoß aus dem Süden – nochmal Grüße an Herrn Jung – recht unwahrscheinlich für die kommenden Tage.
Heute bleibt der Himmel meist wolkenlos, lediglich zum späten Abend können ein paar hohe Schleierwolken aufziehen. Die Temperaturen steigen auf maximal 29 °C an, bei trockener Luft und böigem Wind aus Nordost spüren wir die Kraft der Sonne hingegen nicht so extrem, womit wir eine hohe Sonnenstichgefahr haben.
Die kommenden Tage im Überblick:
| Tag | Tageszeit | Wetter | Temperatur | Regen | Wind |
|---|---|---|---|---|---|
| Mittwoch | morgens mittags abends nachts | ☀️ ☀️ ☀️ 🌕 | 20 °C 30 °C 29 °C 23 °C | 29 km/h | |
| Donnerstag | morgens mittags abends nachts | ☀️ ☀️ 🌤️ 🌕 | 22 °C 32 °C 31 °C 24 °C | 42 km/h | |
| Freitag | vormittags nachmittags nachts | ⛅ ☀️ 🌕 | 29 °C 33 °C 25 °C | 41 km/h | |
| Samstag | vormittags nachmittags nachts | ☀️ ☀️ 🌕 | 28 °C 33 °C 25 °C | ||
| Sonntag | tagsüber nachts | ⛅ ☁️ | 35 °C 24 °C | ||
| Montag | tagsüber nachts | ☁️ ☁️ | 35 °C 20 °C | ||
| Dienstag | tagsüber nachts | ☁️ ☁️ | 29 °C 17 °C |

Die große Frage, die sich derzeit stellt, ist, ob das Höhentief über Österreich den Sprung über die Alpen zu uns schafft und somit die Hochdruckachse zwischen Nordafrika-Hoch und Osteuropahoch durchbrechen kann oder ob das Höhentief fern von uns bleibt. Stand jetzt soll es fern von uns bleiben und uns somit weiterhin bis Mitte nächster Woche am trockenen Arm verdursten lassen. Die Hochdruckachse soll demnach zwar Mitte nächster Woche in sich zusammenfallen, wenn das Tief vor der iberischen Halbinsel zu uns zieht und die kühle wechselhafte Luft aus dem Norden anzapft. Der Hauptlauf sieht es bis zum 23. August weiterhin äußerst Trocken mit uns, der große Regen soll demnach nur über den Süden und Osten kommen. So zumindest der 0er Lauf von heute Nacht, gestern Mittag wurden noch 20-30 Liter pro m² berechnet.

Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de
Das sehen wir auch am Ensemble ganz gut. Während der Hauptlauf äußerst trocken ist, sind viele Modelle dabei, die richtig Regen bringen würden. Das sind noch die Unsicherheiten dieser Höhentiefs, die in den Modellen drin stecken. Bis zum 15. August noch hochsommerlich heiß mit viel Sonne, danach deutlich kühler und wechselhafter. Der Hauptlauf turnt zum 3. Augustwochenende wieder weit oben herum, der Großteil der Modelle würde uns hingegen viel Durchschnitt bringen.

Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de
Das ECMWF sieht das im Prinzip ähnlich, aber schaut euch mal hier die Niederschläge an. Da sind teilweise richtige Duschen mit bis zu 40 Liter pro m² binnen 6 Stunden dabei. Da ist noch richtig viel Musik drin, was die konvektiven Niederschläge (Schauer und Gewitter) in Richtung 3. Augustwoche angeht. Bis dahin hoffen wir auf das, was uns diese Woche noch definitiv fehlen wird. Regen, Regen und nochmals Regen.

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