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Einleitung
Mittlerweile sind wir im meteorologischen Sommer angekommen und dürfen uns auch über sommerliches Wetter freuen. Das bleibt auch erstmal so.
Die heutige Großwetterlage

Zwischen einem Omega-Hoch über den britischen Inseln und einem Tief über der Ostsee gelangen wir derzeit in eine etwas komische Wetterlage, die wir sonst auch aus dem Winter kennen. Im Winter ist das dann die reinste Hochnebelsuppe, aus der es zwischenzeitlich etwas Sprühregen gibt. Jetzt im Sommer ist es vormittags dicht bewölkt, am Nachmittag richtig schön. Das liegt allen voran an dem Zusammenspiel der beiden Druckgebilde. Das Hoch lässt gerade in der Höhe keine Bewölkung zu, das Tief bringt in unteren Luftschichten viel Feuchtigkeit ein. Sobald die Temperaturen absinken, bilden sich Wolken, da die Luft bei abnehmender Temperatur eine höhere relative Luftfeuchtigkeit aufweist. Sobald die Sonne aufgeht und die Temperaturen langsam ansteigen, geht die relative Luftfeuchtigkeit runter und die Wolken lösen sich auf. Dieser Effekt potenziert sich, je weiter sich die Wolken auflösen.
Heute werden wir voraussichtlich bis zum Mittag noch die dichten Wolken über uns haben, dann werden sich diese langsam auflösen und die Sonne kommt heraus. Im Verlauf des Nachmittags kommt die Höhenkaltluft, die durch das Tief einströmt, etwas zum tragen und es bilden sich Quellwolken, allerdings keine Schauer. Die Temperaturen liegen bei maximal 22 °C.
Wochenende und Start in die neue Woche
| Tag | Tageszeit | Wetter | Temperatur | Regen | Windstärke |
|---|---|---|---|---|---|
| Samstag | morgens mittags abends nachts | ☀️ ☀️ ☀️ 🌕 | 12 °C 20 °C 23 °C 15 °C | 2 3 4 2 | |
| Sonntag | morgens mittags abends nachts | ☀️ ☀️ ☀️ 🌕 | 11 °C 20 °C 24 °C 16 °C | 2 3 3 2 | |
| Montag | vormittags nachmittags nachts | ☀️ 🌤️ 🌖 | 21 °C 26 °C 16 °C | 2 3 2 | |
| Dienstag | vormittags nachmittags nachts | ☀️ 🌤️ 🌖 | 23 °C 27 °C 17 °C | 2 4 3 | |
| Mittwoch | vormittags nachmittags nachts | ☀️ 🌤️ 🌖 | 21 °C 25 °C 16 °C | 3 4 3 |
unter 3: schwacher Wind (bis 19 km/h im Mittel)
zwischen 4 – 5: lebhafter Wind (20-38 km/h im Mittel; Böen von 40-60 km/h möglich)
zwischen 6-8: starker bis stürmischer Wind (39-74 km/h im Mittel; Böen von 60-100 km/h möglich)
zwischen 9-10: Sturm (75-102 km/h im Mittel; Böen von 100-125 km/h möglich)
über 11: orkanartiger Wind bis Orkan (ab 103 km/h; Böen über 125 km/h möglich)
Trend zum nächste Wochenende

Und dieses sommerliche Wetter soll uns erstmal bis zum 11. Juni erhalten bleiben. Das heißt auch, dass bis dahin die Trockenheit weiter gehen wird.
Das liegt allen voran an dem Hoch über den britischen Inseln, was sich dort auch einfach nicht mehr vom Fleck bewegen möchte. Das soll sich wohl in der darauffolgenden Woche ändern, aber warten wir es erstmal ab, bevor wir gleich in der Mittelfrist etwas darüber spekulieren. Es bleibt aber auch in der kommenden zweiten Wochenhälfte weiterhin sommerlich, die Temperaturen liegen in der Regel tagsüber über 25 °C, nachts geht es runter auf etwa 12-15 °C. In Richtung Wochenende dürfte dann etwas Schwüle hinzukommen, aber das ist wie gesagt noch Zukunftsmusik.
Mittelfrist

Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de
Die trockene und warme Witterungsphase sieht man auch ganz gut im Ensemble des GFS abgebildet. Während die Temperaturen in 1.500 Meter Höhe leicht überdurchschnittlich sind und die in Richtung 10 °C in 1.500 Meter Höhe wandern, was in etwa 25-28 °C je nach Bewölkung bedeutet, sind die Niederschläge sehr rar gesät. Etwas Musik kommt dann ab dem 11. Juni ins Spiel, allerdings auch nicht so übermäßig viel.

Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de
Das ECMWF rechnet aktuell noch, deshalb der 12er Lauf von gestern. Dieser spricht aber die gleiche Sprache. Sommerlich bis 10. Juni, danach häufiger Schauer und Gewitter.
Neues aus der Welt des Wetters
Wetter in Europa ändert sich wenig
Ich habe ja in der Wetterprognose bereits davon berichtet, dass sich wenig in der Wetterküche tut. Während es bei uns trocken ist, gibt es in der Mittelmeerregion immer wieder Schauer und Gewitter mit Unwetterpotential, sodass es gerade um die Adria herum und westlich von Italien immer wieder zu Überschwemmungen kommt. Auf der anderen Seite regnet es in Deutschland aktuell kaum bis gar nicht, und das mit der kommenden Woche teils über 3 Wochen am Stück nicht. Das treibt natürlich auch die Waldbrandgefahr nach oben, sodass in Mecklenburg-Vorpommern bereits erste Waldbrände entstanden sind. Bei uns in Düsseldorf ist die Waldbrandgefahr aktuell mittel eingestuft. Auf einer vierstufigen Skala entspricht dies Stufe 2. Im nördlichen Frankenland, im Rhein-Main-Gebiet sowie rund um Brandenburg die Waldbrandgefahr aktuell hoch (Stufe 3/4).
Superzellen in New Mexico
Am vergangenen Freitag kam es im Südwesten der USA zu schweren Unwettern. Dazu sind Superzellen entstanden, also große Gewitter mit eigener Rotation, die neben gewaltigen Fallböen auch Tornados produzieren. Dazu mal ein Bild, was Michael Charnick auf Twitter veröffentlicht hat.

Neben der guten erkennbaren Wolkenstruktur ist auch das Zentrum dieser Superzelle links vom Blitz sehr gut zu erkennen. Die hellen Wolken im unteren Bereich der Wolken sind der Start der extremen Windböen, die teils über 150 km/h erreichen können. Dahinter gibt es Starkregen, Hagel und ein hohes Risiko von Tornados mit großer Zerstörungskraft.
Wasserhose am Lago Maggiore
In der Vergangenheit gab es immer wieder Unwetter in Norditalien, so auch am Sonntag. Eine Wasserhose ist über den Lago Maggiore gezogen, ein See im Nordwesten von Italien. Diese Wasserhose brachte zudem ein Boot zum kentern, 4 Menschen starben. Gestern gab es über dem Thunersee in der Schweiz eine weitere Wasserhose gebildet, als abermals Gewitter mit Unwettergefahr über diese Region gezogen sind. Zu Schaden gekommen ist dieses Mal niemand.
Neue Podcastfolgen
In der vergangenen Woche gab es drei neue Podcastfolgen. Ihr findet sie unter den folgenden Links:
Folge Nr. 86:
https://podcasters.spotify.com/pod/show/selbsthilfe-podcast/episodes/1-86-Was-strt-mich-an-mir—-Bergfest-8-e24jgeo
Folge Nr. 87:
https://podcasters.spotify.com/pod/show/selbsthilfe-podcast/episodes/1-87-Lesung-Was-mich-an-mir-strt-e24nj1e

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