Derzeit ist das Wetter relativ schnell erzählt. Morgens ist es noch ganz nett, am Nachmittag ziehen dann Schauer und Gewitter auf und es ist dazu unangenehm windig und teils kühl. Und das sind die Ursachen für dieses Wetter:

Die Großwetterlage zeigt uns derzeit ein kräftiges Azorenhoch mit einer westlichen / östlichen Ausprägung. Nördlich davon positionieren sich die Tiefs und bringen somit einen Trog nach Süden voran, in dem wir auch hängen. Dabei geben sich die Tiefs die Klinke in die Hand und bringen uns immer wieder vorderseitig etwas wärmere Luft mit Regen, danach Schauer und Gewitter rückseitig. Dazu habe ich verschiedene Linien eingezeichnet, die die Gesamtlage ganz gut zeigen. Die große Hitze liegt über Spanien und Portugal mit Temperaturen zum Teil über 40 °C. Die rote Linie zeigt die -10 °C Isotherme in 5.500 Meter Höhe, die für die Grenze des stabilen Wetters steht. Von der Bretagne über die Alpen bis in den Balkan verläuft diese und schirmt das (hoch)sommerliche Wetter im Süden von dem instabileren und gemäßigterem Wetter im Norden ab. Zwischen dieser roten Linie und der orangenen Linie sind wir in einer Grenzzone zwischen dem stabilen Wetter und dem instabilen Wetter. In dieser Zone regnet es häufig, nachmittags entstehen Schauer und Gewitter. Nördlich davon ist es kühl mit Schauerwetter. Wir liegen genau dazwischen.
Dieses Hoch über den Azoren macht aber auch im weiteren Verlauf nicht so größten Anstalten etwas an der eigenen Position zu ändern.

Das kann man an dieser Karte auch ganz gut erkennen. Die Temperaturen sind recht stabil über dem Atlantik, nördlich der Azoren überdurchschnittlich, was dort für ein Hoch spricht. Hingegen kühl über Deutschland, was dort für Tiefdruck steht. Und diese Karte spielen wir einfach mal bis Mitte August weiter.

Man sieht im Prinzip kaum einen Unterschied. Die kühle Luft über dem Nordatlantik kommt etwas weiter nach Süden voran, das Hoch über den Azoren schwächt sich folglich etwas ab und lässt die Strömung von West auf Südwest kippen. Aber: Das uns wirklich mal so richtig heiße Luft flutet, ist nach wie vor nicht in Sicht. Die Wetterkarten arbeiten zwar aktuell kräftig daran, dass sich das mittelfristig etwas verändert, aber wenn auf diese gemittelte Wetterkarte schaut, sieht man noch etwas. Wenn der Schwall an Heißluft mal aus dem Südwesten zu uns schwappt, steht die kühle Luft aus dem Nordwesten schon parat, um Deutschland wieder zu fluten. Die Folge: Heiß -> Schwül -> Schauer / Gewitter -> Kühl -> Schauer -> Heiß usw. Es ist kein beständiges Hochsommerwetter in Sicht, weder mit Hitze noch mit angenehmen sommerlichen Temperaturen.

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