Auf gesonderten Wunsch gehe ich heute einmal auf das ein, was uns in diesem Oktober noch so erwarten könnte. Längere Prognosen, ihr kennt es, sind immer nur Trends, die keinerlei hohe Trefferquote haben. Aber wir schauen uns gewisse Muster an und können daran erkennen, was zumindest von der Großwetterlage her für ein Wetter entstehen kann.

Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de
Beginnen wir mit dem 16-Tage-Trend des amerikanischen Wettermodells mit seinen einzelnen Berechnungen. Wir haben dazu im Grunde 4 einzelne Phasen:
- bis 11. Oktober: diese Phase zeichnet sich durch hohe Temperaturen und Trockenheit aus. In der Höhe sind zumeist hohe Wolkenfelder unterwegs, die Sonne wird dennoch durchkommen und die Temperaturen nach oben treiben.
- 11. Oktober bis 15. Oktober: diese Phase ist ein stufenweiser Abstieg der Temperaturen, denn es kommen zwei Tiefs mit jeweils einer Kaltfront. Zwischen diesen Tiefs kommt noch eine Warmfront hinzu, sodass die Temperaturen auch kurzzeitig zum Freitag nochmal ansteigen werden. So regnet es mit der Kaltfront zum Donnerstag, am Freitag wieder freundlicher und wärmer bei Schauern, Samstag wieder etwas freundlicher, ehe in der Nacht zum Sonntag neuer Regen und ein Temperatursturz kommen, sodass die Tageshöchstwerte auf unter 15 °C zurückgehen werden. Das Ganze in Begleitung von Wind.
- 15. Oktober bis 17. Oktober: diese Phase ist praktisch durch die Rückseite des Tiefs geprägt, sodass die Temperaturen ausnahmsweise mal wieder unterhalb des langjährigen Mittels zurückgehen werden. Dazu sind wenig Niederschlagssignale dabei, sodass es nur vereinzelte Schauer in der aufziehenden Höhenkaltluft geben soll.
- Nach dem 17. Oktober: Die Temperaturen gehen im Mittel wieder hoch, es soll ein neues Hoch kommen, auf der Vorderseite eines Tiefs kann es dann trotzdem wieder Regen geben. Und diese Phase ist noch höchst unsicher!

Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de
Denn das europäische Modell sieht das im Prinzip ähnlich, können es also praktisch direkt abhaken. Schaut man sich aber den Haupt- und Kontrolllauf an, dann sieht man, dass die Temperaturen auch nach dem 17. Oktober durchaus weit unten bleiben können. Das liegt an einem Hoch, welches sich über Skandinavien breit machen soll, womit bodennah kühle Luft zu uns strömen würde. Das ganze bei nur wenig Niederschlag.

Die Trends stützen wir erstmal mit den Großwetterlagen. Beginnen wir mit dem Donnerstag, wo ein Tief über Skandinavien mit seinem Frontensystem auch NRW erreicht und bei uns Regen aufzieht, die Temperaturen nachfolgend bis 10 °C absinken werden. Die Wärme aus dem Süden wird dabei zurückgedrängt.

3 Tage später ein ähnliches Bild. Nach der Wärme, die im Vorfeld des neuen Tiefs zu uns gekommen ist, folgt eine neue Kaltfront mit neuer kalten Luft aus dem Nordwesten, die Temperaturen in 1.500 Meter Höhe gehen auf unter 0 °C zurück.

Etwas interessanter wird es zu Beginn der letzten Oktoberdekade. Ich habe jetzt mal einen ähnlichen Lauf herausgekramt, weil ich den Kontrolllauf des ECMWF nicht zu diesem Zeitpunkt kriege. Dieser Lauf zeigt die kühle Variante, die eben auch dieser Kontrolllauf des ECMWF zeigt. Ein Hoch über Skandinavien, ein Tief über Osteuropa und eine bodennah nordöstliche Strömung mit Temperaturen unter -5 °C in 1.500 Meter Höhe. Der Atlantik ist dabei relativ ruhig und die Wetterlage hätte durchaus das Potential auch bis zum Monatsende bestehen zu bleiben.

Ein anderer Lauf zeigt die wärmste Wetterlage, die für den gleichen Zeitpunkt berechnet wird. Dabei liegt das Hoch nicht über Skandinavien, sondern über Osteuropa und wir liegen auf der Westseite mit der warmen Luftmasse. Da die Tiefs zu dem Zeitpunkt schwach über Island ausgeprägt sind, zieht auch wenig Regen auf.

Der Hauptlauf des amerikanischen Modells zeigt einen Mittelweg beider Extreme. Ein Tief über den britischen Inseln schickt warme Luft zu uns, ein Hoch über Nordosteuropa stützt diese sich aufbauende Südostlage mit Regen und warmen Temperaturen. Diese Wärme ist allerdings nicht wirklich stabil, denn wenn das Tief ein bisschen weiter nach Ost wandern, gelangen wir automatisch auf die kühle Seite des Tiefs und die Temperaturen sinken auf Werte, wie sie kommende Woche kurzzeitig liegen werden.
Fazit:
Wir starten warm, fahren kurz Achterbahn mit kalt und Regen, danach warm und Schauerwetter, danach wieder kalt und Regen. Anschließend große Unsicherheiten, der Großteil der Modelle bewegt sich auf wärmeren Terrain mit einer Weiterführung des wärmeren Wetters. Aber vielleicht bleibt es auch kühler, wir werden es sehen und weiter im Auge behalten.

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