Die Geschichte zum 21. Oktober ist nicht auserzählt

Die Wetterküchen haben weiterhin keine spannende Geschichten in der näheren Zukunft, deshalb schaue ich weiterhin auf die aktuellsten Daten, die uns das Wetter zur 3. Oktoberdekade verraten wollen.

Dazu kurz einmal zum Verständnis: Seit geraumer Zeit basteln die Modelle an einem ersten sibirischen Kaltluftvorstoß mit trockener Luft und kalten Temperaturen. Die Tageshöchstwerte würden dabei auf unter 10 °C zurückgehen, nachts gäbe es örtlich Bodenfrost. Mit dem Wind fühlt sich das schon richtig winterlich an. Andererseits gibt es auch noch einen Cluster an Modellen, die die Temperaturen wieder nach oben schicken würden. Nichts von Bodenfrost, sondern eher wieder Nebel- / Hochnebelfelder, nachmittags tageweise blau mit Sonne und milden Temperaturen.

Hier seht ihr den 16-Tage-Trend des europäischen ECMWF in Diagramm-Form.
Oben seht ihr die Prognosen der Modellberechnungen für die Luftmassentemperaturen in 1.500 Meter Höhe.
Unten seht ihr die Prognosen der Niederschläge.
Die rote Linie zeigt hierbei das Mittel aus den Jahren 1981-2010.
Die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen, die ihr in bunt seht.
Wichtig ist hierbei häufig die dicke grüne und blaue Linie, die den Haupt- bzw. Kontrolllauf symbolisieren, die mit den besten Berechnungsgrundlagen ausgestattet sind.
Quelle: wetterzentrale.de

Davon geht aktuell auch das ECMWF aus. Nachdem die Modelle sich gestern von der kühleren zur milderen Variante bewegt haben, sind es im heutigen 0er-Lauf gleich 49 von 52 Läufe, die wieder überdurchschnittlich werden würden, was die Temperatur angeht. Die Temperaturen würden in 1.500 Meter Höhe auf 10 °C ansteigen, durch sich eine einstellende Inversion (Wärmestau in tiefen Luftschichten mit Hochnebelbildung, in Erdbodennähe kühl und grau) wäre das aber nichts mehr von spätsommerlichem Wetter.

Gemittelte Großwetterlage des europäischen ECMWF-Modells zum Samstag, 21. Oktober (Geopotential und Temperaturen in 5.500 Meter Höhe sowie Bodendruck) mit den Druckgebilden des amerikanischen GFS-Hauptlaufs | Quelle: wetterzentrale.de

Das ist die dazugehörige Großwetterlage. Allerdings ist dort etwas mit der Einzeichnung schief gelaufen. Denn im Geopotential ist zu erkennen, dass über dem Atlantik, Nordafrika sowie über dem Baltikum Hochdruck unterwegs ist. Hingegen ist vor den Toren Südwesteuropas, dem Nordatlantik und dem Kontinent Tiefdruck. Der Hauptlauf des amerikanischen GFS macht das etwas anders. Das Hoch über dem Baltikum ist nach dem Hauptlauf eher über dem Kontinent mit einem Ablegerhoch nach Schottland. Südlich dieser Linie soll sich Tiefdruck einnisten, was eine bodennah kühle Luftmasse von Nordost bringen würde. Beide Modelle sind sich über den Tiefdruck über dem Nordatlantik einig, womit die Unsicherheit lediglich beim Hoch über Nordosteuropa liegt.

Alleine anhand dieser Unterschiede des Hauptlaufes vom GFS und dem Mittel aller Modellberechnungen des ECMWF ist schon zu erkennen, dass man stand jetzt mal gar keine Aussage darüber treffen kann, wie es nach der abgekühlten Phase bis zum 18. Oktober weitergehen wird. Modelle, die Nachtfrost und Tageshöchstwerte von unter 10 °C sind genauso wenig gesetzt wie dauergraues Wetter mit Tageshöchstwerten bis 15 °C. Alles über 15 °C ist nur seriös, wenn es auch Wind gibt und über 20 °C sind zu Ende Oktober zwar möglich, aber recht unwahrscheinlich anhand der Wetterlage, die als wärmere Variante entstehen könnte.

Hinterlasse einen Kommentar