Die trockenen Tage sind erstmal wieder vorbei, der Regen wird wärmer.
Wetter für die kommenden Tage:
Am heutigen Freitag wird uns eine Regenfront am Morgen überqueren mit leichtem Regen. Im Verlauf des Vormittags trocknet es dann ab, zum Nachmittag reißen die Wolken auf. Dann steigt auch das Schauerrisiko wieder an mit teils kräftigen Schauern zum Abend hin. Die Temperaturen steigen auf maximal 19 °C an.
Der Samstag bringt uns in der Nacht und am Morgen ein weiteres Regengebiet mit teils intensivem Dauerregen, welches zum Vormittag abgezogen sein wird. Dahinter folgen noch vereinzelte Schauer, ehe es zum Nachmittag einen Mix aus Sonne und Wolken geben wird. Die Temperaturen liegen bei 14-18 °C. Dazu legt der Wind ordentlich zu und erreicht in Böen bis 55 km/h.
Am Sonntag erwarten uns sonnige und regnerische Phasen über den Tag verteilt im Wechsel bei 11-20 °C.
Klima und Wetter im Juni:
In Anlehnung an meinen Schlussteil gestern möchte ich nochmal einen kurzen Blick auf das werfen, was derzeit häufig missverstanden wird. Was ist eigentlich Wetter und was ist Klima?

Beginnen möchte ich mit dem Klima. Das Klima lässt sich gut beschreiben als eine Form der statistischen Auswertung der einzelnen Messwerte auf unserer Erde. Am ehesten werden die Messwerte Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer genommen. In dem Diagramm oberhalb dieses Absatzes erkennt ihr die Monatsmitteltemperaturen der einzelnen Junimonate seit Aufzeichnungsbeginn 1881. Dabei sind die Temperaturen gemittelt für Nordrhein-Westfalen. Die einzelnen Striche rauf und runter zeigen die einzelnen Junimonate, die dunkelrote Linie zeigt das Mittel aus den vorherigen 10 Junimonate. Diese rote Linie ist eine Form der Darstellung für Klima, die Veränderung der roten Linie ist die klimatische Auseinandersetzung im Verhältnis zu anderen Jahren. So lässt sich aus diesem Diagramm erkennen, dass die mittleren Temperaturen im Juni seit 1980 von 15,5 °C um 3 °C auf heute 18,5 °C angestiegen sind. Tendenz weiter steigend.
Kühle Junimonate in der Vergangenheit:
Kommen wir zur Schnittstelle zwischen Klima und Wetter. Das Wetter ist dafür verantwortlich, wie gesamt gesehen das Klima ist. Die einzelnen Wetterlagen mit ihren Temperaturen, dem Niederschlag oder den Sonnenstunden ist summiert betrachtet die Grundlage für das Klima. In den klimatischen Betrachtungen können sich, wie wir später sehen werden, einzelne Wetterereignisse verbergen, die wir dort gar nicht vermuten.

Der Juni 1991 war mit durchschnittlich 14,5 °C ein äußerst kühler Juni und brachte keinen einzigen Sommertag mit >25,0 °C zustande. Zudem immer wieder Regen und äußerst trüb.

Die Großwetterlage zum 10. Juni zeigt ein kräftiges Azorenhoch mit einem Keil bis nach Frankreich, wir waren unter einem Tiefdrucksystem mit kühler und feuchter Luft.

Ein weiterer kalter Juni liegt aus dem Jahre 1995 zurück, mit 15,5 °C lag das Mittel des Monats im langjährigen Mittel der Jahre 1971-1980. Der Monat startete sehr kalt und regnerisch, wurde ab dem 19. Juni 1995 deutlich wärmer, trocken und sonnig.

Die Großwetterlage vom 10. Juni 1995 zeigt ein nach Norden ausgewichendes Azorenhoch und ein Höhentief über der Nordsee mit kühlen Temperaturen und immer wieder Regen.

Der Juni 2001 tat sich ebenfalls lange schwer und brachte immer wieder Regen, die Temperaturen lagen gemittelt bei 15,9 °C.

Die Großwetterlage zum 10. Juni 2001 zeigt ein Hoch bei den Azoren mit einem Ablegerhoch über dem Nordatlantik. Über Mitteleuropa machte sich hingegen Tiefdruck breit, insbesondere in der Höhe mit kühlen Temperaturen und Niederschlag.

Der Juni 2009 war in der „jüngeren“ Vergangenheit ein kalter Ausreißer mit einer Mitteltemperatur von 16,3 °C. Es war ein phasenweise nasser und trüber Monat.

Am 10. Juni 2009 gab es ein nach Süden verlagertes Azorenhoch mit einem Keil bis in den Mittelmeerraum. Außerdem noch ein schwaches Hoch bei Island. Über der Nordsee tummelten sich die Höhentiefs mit kühler Luft und immer wieder Niederschlag inkl. Luftmassengrenze.

Zu guter Letzt der Juni 2012 als der letzte kühlere Juni der vergangenen Jahre mit einer Tagesmitteltemperatur von 15,8 °C. Dazu immer wieder Regen und einer durchschnittlichen Sonnenscheindauer von 4,5 Stunden pro Tag.

Die dazu gehörige Großwetterlage zeigt ein kräftiges Azorenhoch und einen Trogvorstoß der Tiefs über Nordeuropa bis in den Mittelmeerraum, inkl. VB-Wetterlage.

Also Kontrast dazu der heißeste Juni seit Aufzeichnungsbeginn, der Juni 2019. Mit einer mittleren Tagesmitteltemperatur von 20,5 °C war er deutlich wärmer als der Durchschnitt, was allen voran hinten heraus so geworden ist. Gerade zwischen dem 5. und 17. Juni waren die Tage nur mäßigwarm mit Niederschlag und weniger Sonnenscheindauer. In einem Rekordhitze Juni fast 2 Wochen am Stück nur „durchwachsen“.

Die Großwetterlage zum 10. Juni zeigt ein kräftiges Azorenhoch mit einem Tief über der Bretagne, sodass wir in eine südlichere Strömung gekommen sind mit feuchtwarmer Luft.

Im Vergleich zum neuen Klimamittel sieht man die Einbeulung der Temperaturen in dem besagten Zeitraum ganz gut, zu Beginn und gerade zum Ende des Junis 2019 mitunter große Hitze.

Im Vergleich dazu die Temperaturkurve des diesjährigen Junis. Auch hier ist die Schafskälte deutlich sichtbar, dem letzten Mal nach dem Winter, an dem die Polarluft nochmal nach Mitteleuropa gezogen ist. Danach ist sie nicht mehr so kalt, weil der hohe Sonnenstand die restliche Kälte am Nordpol erwärmt hat. Vom heutigen Tage an wird es wieder deutlich wärmer werden, der Hauptlauf tanzt derzeit häufiger mal im Hitzebereich herum. Das schaue ich mir später genauer mal an.

Am 10. Juni 2024 hatten wir es mit einem kräftigen Azorenhoch mit einem Keil nach Island zu tun gehabt, auf der Ostseite davon Tiefdruck mit einem großen Tiefdrucksystem und einem Höhenkaltluftvorstoß bis zu uns, was uns Schauer bringt. Der Kaltluftvorstoß reicht bis nach Spanien und in den Mittelmeerraum.
Letztlich lässt sich festhalten, dass es diese kühlen und durchwachsenen Junimonate immer wieder gab, wir haben uns nur aufgrund der letzten Jahre mehr und mehr daran gewöhnt, dass der Juni sonnig und heiß ist. So kalt, wie er die letzten Tage war, wird er nicht bleiben und die Temperaturen werden sich nun wieder in Richtung eines normal Sommerniveaus bewegen. Mehr dazu wie gesagt später.
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