Aussichten + Warntrend: 17.03.2025

Eine neue Wetterwoche steht an, in der die Atmosphäre mehr und mehr zur Ruhe kommen wird und der Hochdruck des Hochs JUMA übernimmt, ehe Hoch KONSTANTINA vom Nordmeer übernimmt. Zum Wochenende werden wir in eine Grenzlage kommen zwischen Hoch über Osteuropa und Tief über Südwesteuropa, mit der das Risiko für Schauer und Gewitter ansteigen wird.

Für diejenigen, die Schwierigkeiten haben die Grafik des DWD zu erkennen, kann ich einmal kurz beschreiben: Im Hinblick auf Gewitter gibt es keine Gefahr, das Risiko erhöht sich ab dem Freitagabend nachhaltig. Im Bezug Sturm geht das Risiko ab dem Freitag langsam nach oben. Über Nebel brauchen wir nicht sprechen, die letzte Frostnacht steht nun in der kommenden Nacht an. Entsprechend steigt auch das Glätterisiko auch nochmal zu Dienstagmorgen und Mittwochmorgen an, aufgrund der fehlenden Feuchtigkeit können wir das aber ignorieren.

Deshalb blicken wir auf den Bereich mit Gewittern und Sturm. Damit müssen wir auf die Großwetterlage schauen, um dies verständlich zu machen. Dabei haben wir ein Bodentief auf Höhe von Süd-Bretagne und einem Bodenhoch über dem Baltikum. In der Höhe liegt das Tief etwas weiter südwestlich vor Portugal, das Höhenhoch liegt eher über Süddeutschland und ist im Vergleich zum Bodenhoch deutlich instabiler, was für eine labile Wetterlage spricht. Also eine Wetterlage, die für Schauer und Gewitter anfällig ist, sofern das Temperaturniveau am Boden und in der Höhe passt. Dazu haben wir den Jetstream (Starkwindband in 12 km Höhe und der Abgrenzung zwischen Warm- und Kaltluft), der vom Nordatlantik nach Süden ausbricht und über Gibraltar und der spanischen Mittelmeerküste wieder nach Norden zieht über die Beneluxstaaten nach Skandinavien. Somit wird die Kaltluft von Nordeuropa bis nach Südwesteuropa ausbrechen, dagegen stemmt sich wärmere Luft aus dem Süden und Mitteleuropa bis nach Südskandinavien dagegen. Wir liegen damit tendenziell eher auf der milderen Seite, durch die bodennah aufkommenden Westwinde kommt eine gewisse nasskalte Mischung in die ohnehin schon labile Luftmasse, womit eben Schauer und Gewitter drohen.

Dazu gibt es einen Kennwert, mit dem das Schauer- und Gewitterrisiko einschätzen lässt: Der Lifted-Index (Stabilität vs. Labilität der Luftmasse) und der CAPE (Energiegehalt der Atmosphäre). Sofern der Lifted-Index negativ ist, ist das Gewitterrisiko erhöht. Dieser Wert soll zum Sonntag seinen Höhepunkt erreichen mit +1, deshalb ist das Gewitterrisiko nach den aktuellen Prognosen nur gering einzuschätzen, aber möglich. Was den CAPE betrifft wird der Wert nicht über 50 J/kg ansteigen, was für einen sehr geringen Energiegehalt spricht. Auch dieser Wert zeigt, dass das Gewitterrisiko als gering einzuschätzen ist.

Ein weiterer Faktor ist der Temperaturunterschied vom Boden zur Höhe, der gerade für das Winterhalbjahr maßgeblich ist. So wird beispielsweise für den Sonntag eine Höchsttemperatur am Boden von 18 °C berechnet, in der Höhe von 5.500 Meter Höhe liegen die Temperaturen bei -22 °C. Ein Temperaturunterschied von -40 °C ist schon hoch, sodass ein hohes Aufwindpotential entsteht, was Schauer und Gewitter begünstigt. Dieser Temperaturunterschied spricht für ein erhöhtes Gewitterrisiko und ein hohes Schauerrisiko.

Im Bezug auf den Wind werden wir nach meiner Einschätzung in Schauernähe kaum mehr als 50 km/h in Böen bekommen, ansonsten nimmt der Wind aufgrund der beiden verschiedenen Druckgebilde zu, aber mehr als 40 km/h in Böen werden aktuell nicht berechnet.

Die Bildquelle ist von der Warnwetter App des DWD.


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