🔎 Rückblick: Ein April wie aus dem Hochdruck-Lehrbuch
Der April 2025 war in Düsseldorf und weiten Teilen NRWs außergewöhnlich sonnig, lange Zeit trocken und warm:
- ☀️ Über 250 Sonnenstunden – etwa 160 % des langjährigen Mittels (1961-1990)
- 🌡️ +12,0 °C Durchschnittstemperatur – rund +2,8 °C über dem Klimamittel
- 🌧️ Rund 71 mm Niederschlag – etwa 139 % des gewöhnlichen Aprils
Gerade in der ersten Monatshälfte gab es viel Sonne durch eine Hochdruck-Blockade über Nordwesteuropa und trockenen & milderen Luftmassen aus Ost. Anschließend Umstellung der Großwetterlage mit Luftmassengrenzen, die zeitweise viel Regen gebracht haben. Der Monatsabschluss frühsommerlich.
🧪 Wissenschaftlich eingeordnet: Kondensstreifen ≠ Chemtrails
In Zeiten außergewöhnlicher Wetterstabilität und wolkenarmer Himmel taucht ein altbekanntes Phänomen auf: Kondensstreifen werden zum Diskussionsthema – und leider häufig zum Nährboden für haltlose Theorien.
So entstehen Kondensstreifen:
- Flugzeuge emittieren bei der Verbrennung von Kerosin große Mengen Wasserdampf.
- In großen Höhen (8–12 km) herrschen Temperaturen um –40 bis –60 °C.
- Trifft der heiße Abgasstrahl auf die kalte Umgebungsluft, kondensiert der Wasserdampf sofort zu Eiskristallen – es entsteht ein sichtbarer Streifen.
- Bei hoher Luftfeuchtigkeit in der Umgebung bleibt dieser Streifen lange sichtbar, bei trockener Luft löst er sich rasch auf.
Dieses rein physikalische Phänomen ist seit den 1940ern bekannt und dokumentiert – es hat nichts mit geheimen Substanzen oder Manipulation zu tun.
Warum sieht man sie im Winter seltener?
Ganz einfach: In der kalten Jahreszeit ist der Himmel in Mitteleuropa oft durch Hochnebel oder dichte Wolkenschichten bedeckt – Kondensstreifen bilden sich trotzdem, sind aber von unten schlicht nicht sichtbar.
Und warum wirkt der Himmel in der Ferne manchmal milchig?
Auch das ist erklärbar: Je weiter wir in die Ferne schauen, desto mehr Luftschichten liegen zwischen uns und dem Horizont. Diese enthalten Feuchtigkeit, Schwebstoffe und Aerosole, die das Licht streuen – der Effekt nennt sich Rayleigh-Streuung. Dadurch erscheint der Himmel in Bodennähe oft weißlich, während er senkrecht über uns tiefblau wirkt.
🗣️ Kommentar: Meinung statt Märchen
Was ich in diesem Zusammenhang aber „spannend“ finde:
Warum ist der Aufschrei im Winter so gering, wenn wir wegen der Hochnebeldecke keine Kondensstreifen erkennen können?
Schon klar – ein nicht sichtbares Problem ist kein Problem. Dabei hängen auch im Nebel und in den unteren Luftschichten Abgase und Emissionen.
Aber: Lässt sich anscheinend nicht so gut drüber pöbeln.
Neulich bin ich beim Scrollen – ja, ich weiß, man sollte es lassen – über einen besonders „aufgewachten“ Zeitgenossen gestolpert. Der hat ernsthaft erklärt, dass die Erde kurz vor der Verdummung steht, weil der Himmel in der Ferne ja „nicht mehr blau, sondern weiß“ sei.
Kurz: Atmosphäre krümmt sich, Feuchtigkeit nimmt zu, Licht wird gestreut. Physik.
Aber vielleicht ist es für manche halt einfacher, sich die Welt mit dämlichen Mythen zu erklären, statt sich ein bisschen mit Wissenschaft zu beschäftigen.
Das wird mich aber nicht dazu verleiten dies einfach so hinzunehmen. Ich finde es gefährlich, solchen Stimmen eine Plattform zu bieten und werde deshalb auch jeden, der sich auf meine Wetterseite verirrt, blockieren. Diese Wetterseite ist ein Platz zum Austausch und manchmal auch Fachsimpeln, faktenbasiert und wissenschaftlich eingeordnet.
📌 Fazit
Kondensstreifen sind keine Gefahr – sondern sichtbare Physik.
Die Wetterlage des Aprils war außergewöhnlich, aber nicht geheimnisvoll.
Und wer Wetter liebt, sollte auch Wissenschaft schätzen – nicht verschwören.
💬 Diskussion erwünscht: Was sind eure Beobachtungen oder Fragen dazu?
📅 In Kürze folgt der Mai-Ausblick!


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