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Sich dies alleine einmal zu Gemüte zu führen, ist schon irrsinnig genug. Eine Wetterkarte mit den Temperaturen in 1.500 Meter Höhe für Mitteleuropa, in der ganz Deutschland Temperaturen von über 18 °C in 1.500 Meter Höhe hat und bei unseren Nachbarn in Frankreich Temperaturen von über 26 °C in 1.500 Meter Höhe liegen, ist etwas, was ich zuvor noch nicht gesehen habe. Und das macht diese Wetterlage auch so speziell. Für gewöhnlich schickt ein Tief vor der iberischen Halbinseln diese Hitze zu uns, die feucht angereichert ist und mit entsprechender Schwüle für schweißtreibende Tage und Nächte sorgt, ehe sei dann wieder verdrängt wird. Dieses Mal ist diese Luft aber trocken, man könnte meinen die Sahara sendet einen lieben Gruß aus der Wüste. Dazu zieht das verursachende Tief auch noch mit und haut uns direkt noch eine Kaltfront um die Ohren. Mehr Brisanz geht nicht für die kommenden Tage.

Mit Blick auf das, was über unseren Köpfen so passiert, wollen wir einmal auf den Montagabend schauen. Wir sehen eine Zunge von dichter hoher Bewölkung vom Alpenrand bis an die Nordsee, die für die Warmfront steht. Dahinter reißt der Himmel zwar auf, aber dennoch sind, wie bei der Luftmasse normal, hohe Schleierwolken unterwegs, wodurch die Sonne so ein wenig milchig matt hindurchscheint.

Am Dienstag ist davon nichts mehr zu sehen, der Himmel wird wolkenlos sein und die Sonne knallt nur so durch. Aber: Tiefblau wird dieser auch nicht sein, da wird einiges an Saharastaub unterwegs sein, womit der Himmel etwas diesig erscheint.

Ein weiteres Thema wird der Wind sein, gerade zum Dienstag hin. Der Montag wird noch relativ ruhig mit umlaufenden Richtungen, am Dienstag dreht der Wind auf Südost und frischt auf. In dieser Höhe erreicht er gut 50-60 km/h. Diese Windgeschwindigkeiten werden nicht bis nach ganz unten durchgemischt werden, aber es ist allgemein recht windig und damit merken die Kraft der Sonne gar nicht wirklich, auch wenn der Wind unfassbar warm sein wird. Mit der trockenen Luft in Kombination werden wir das Gefühl haben, auszutrocknen.

Jetzt, wo wir schon einigermaßen ein Gefühl dafür bekommen haben, wie wir uns fühlen werden, kommen wir mal auf mögliche Gefahren zu sprechen.
Beginnen wir mit den Temperaturen in unmittelbarer Bodennähe. Und hier ist ganz wichtig zu erwähnen, dass dies keine Asphalttemperaturen sind, die werden weitaus höher liegen bei teils über 60 °C. Für die Höhe von 5 cm werden in unserer Region für den Montag 38-45 °C berechnet.

Der Dienstag ist, was die Höhe angeht, gar nicht mehr so unbedingt extrem heiß, was an dem Wind liegen dürfte. Dennoch 39-43 °C.

Und auch der Mittwoch wird da mit 36-40 °C ziemlich heiß. Das wird insbesondere für unsere Straßen eine große Belastung, womit auch hier eine größere Vorsicht beim Auto- und Radfahren auf Straßen geboten ist. Außerdem bewegen sich unsere vierbeinigen Freunde auf dieser Höhe, was mit dem glühenden Asphalt noch erschwerend hinzukommt.

Wärmebelastung für Maschinen bzw. Tiere ist das eine, Wärmebelastung für uns Menschen ist das andere. Man darf in diesem Zusammenhang nicht außer Acht lassen, dass wir Menschen eine Körpertemperatur von etwa 36,5 °C besitzen und diese Körpertemperatur einer stetigen Erwärmung (Ausgleich zur Außentemperatur) oder stetigen Abkühlung (in Folge von körperlicher Bewegung wie Sport) unterliegt. Wenn aber die Temperaturen außen diese Körpertemperatur übersteigt, kommen wir mit der Abkühlung unserer Körpertemperatur nicht mehr von alleine hin und her, es bedarf eine Abkühlung insbesondere durch Wasserzufuhr. Für den Montag wird das alles noch nicht so wild werden, wenn die Temperaturen nach aktuellen Berechnungen auf bis zu 35 °C ansteigen werden. Daher, dass dies das Temperaturmittel eines Kachels ist, also einer Fläche von etwa 29 mal 17 km, und Düsseldorf eher zum wärmeren Fleck dieses Kachels durch die topographische Lage gehört, können wir hier getrost 1-2 °C draufrechnen.

Das ICON-EU berechnet ähnliche Werte, auch hier sollen die Höchsttemperaturen in Richtung 34-35 °C liegen.

Der Dienstag soll, wie in den letzten Tagen schon ausführlich besprochen, der heißeste Tag werden mit Temperaturen bis 39 °C. Das wären genau 16 °C wärmer als die Temperatur in 1.500 Meter Höhe, durch den Wind kann sich die Luftmasse aus 1.500 Meter Höhe aber noch etwas besser zu uns durchmischen. Deshalb gehe ich eher von 40-41 °C als Höchsttemperatur aus, womit wir auch in die Richtung eines neues Hitzerekords wandern würden.

Die Temperaturverteilung sieht das ICON-EU ähnlich, auch hier sollten wir die 39 °C definitiv erreichen, wenn nicht sogar überschreiten.

Eine größere Unsicherheit liefert uns noch der Mittwoch, der vom GFS nochmal heiß berechnet wird mit bis zu 34 °C, anschließend von Westen eine Unwetterfront aufziehen könnte, die die Temperaturen um gut 15 °C in den Keller schicken würde. Dies wird vom ICON-EU derweil für die Nacht unter Abschwächung berechnet. Auch hier gilt nochmal eine große Wärmebelastung, weil die Luft für den Mittwoch etwas schwüler berechnet wird, anders als an den trockenen Vortagen. Wer also denkt, dass mit dem heißesten Tag, dem Dienstag, alles überstanden hat, wird vermutlich den Mittwoch noch über sich ergehen lassen müssen, ehe es dann wirklich angenehmer wird.

Apropos Unwetterfront, das wären die dazugehörenden Niederschlagssummen für Mittwochabend binnen 3 Stunden. Wir würden nach den aktuellen Berechnungen am Rande der Starkniederschläge mit 30+ Liter pro m² liegen, die für den Niederrhein und die Niederlande berechnet werden. Alles noch Zukunftsmusik, wird aber mittlerweile durch die Modelle durchweg berechnet, dass da etwas kommen soll.

Zum Schluss noch der dringende Hinweis: Mittagssonne meiden, Sport auf die Morgenstunden verschieben und ausreichend Wasser trinken. Das werden anstrengende Stunden für unseren gesunden Organismus, achtet deshalb auch auf angeschlagene und vorerkrankte Mitmenschen, insbesondere im fortgeschrittenen Alter. Kommt gut durch die Hitze!